Die Demokratische Republik Kongo (DRK) blickt auf bald zwei Jahrzehnte von Krieg, Vergewaltigungen und Vertreibungen zurück. Seit im April 2012 im Osten des Landes wieder Kämpfe zwischen der Regierungsarmee und der Rebellengruppe M23 Kämpfe ausgebrochen sind, wurden bereits erneut mehr als 200'000 Menschen vertrieben. Viele der Geflohenen berichteten über Folter, Misshandlungen und sexuelle Gewalt seitens beider Konfliktparteien.
Unsichere Flüchtlingslager
Bei Besuchen in Flüchtlingslagern in der DRK und in Uganda musste eine Amnesty-Delegation kürzlich feststellen, dass Frauen und Mädchen in den Lagern weiterhin stark gefährdet sind: Viele berichteten von Vergewaltigungen und Belästigungen, wenn sie das Lager auf der Suche nach Nahrung oder Brennholz verlassen müssen.
MONUSCO ist gefordert
Die im Osten der DRC stationierte Uno-Mission MONUSCO hat das Mandat, die Zivilbevölkerung zu schützen. Diesen Auftrag hat sie bisher nur ungenügend wahrgenommen - gerade auch was den Schutz von Frauen und Mädchen vor sexueller Gewalt angeht.
Neue Eskalation Mitte November
Mitte November ist der Konflikt zwischen der Regierungsarmee und den Rebellengruppe M23 weiter eskaliert. Tausende sind in die Flucht getrieben worden, und auch die Stadt Goma ist von Kämpfen betroffen.
Zur internationalen Medienmitteilung vom 19. November
Aufruf an den Uno-Sicherheitsrat
Amnesty wendet sich deshalb im Rahmen der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" an die fünf permanenten Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats (USA, Russland, China, Frankreich, Grossbritannien) und fordert sie auf, die Anstrengungen zum Schutz der Zivilbevölkerung und insbesondere der Frauen und Mädchen in den kongolesischen Flüchtlingslagern zu verstärken.