Ciham Ali Ahmed ist seit ihrem 15. Lebensjahr in Eritrea unter Bedingungen inhaftiert, die dem Verschwindenlassen gleichkommen. Sie wurde in den USA geboren, ist jedoch in Eritrea aufgewachsen und verfügt über die doppelte Staatsbürgerschaft.
Am 8. Dezember 2012 wurde Ciham Ali Ahmed festgenommen, als sie gemeinsam mit ihrem Onkel versuchte, die Grenze zwischen dem Sudan und Eritrea zu übertreten. Seither wird sie ohne Kontakt zur Aussenwelt in geheimer Haft gehalten. Viele, die die Grenze ohne Einwilligung der Behörden überschreiten, werden für etwa vier bis sechs Monate inhaftiert. Doch Ciham Ali Ahmed und ihr Onkel befinden sich mehr als sechs Jahre später immer noch ohne jeglichen Kontakt zur Aussenwelt an einem unbekannten Ort in Haft.
Es wurde nie Anklage gegen Ciham Ali Ahmed erhoben, und auch die Gründe für ihre Festnahme und anhaltende Inhaftierung wurden nie erläutert. Man geht davon aus, dass die Behörden sie deshalb in Haft halten, um sie für mutmassliche Aktivitäten ihres Vaters zu bestrafen, dem man vorwirft, 2013 an einem Putschversuch in Eritrea beteiligt gewesen zu sein.
Weder die US-Regierung noch andere internationale diplomatische Vertretungen haben sich bisher zu dem Verschwindenlassen von Ciham Ali Ahmed geäussert. Trotz wiederholter Versuche ihrer Familienangehörigen, das US-Aussenministerium in dem Fall um Hilfe zu bitten, haben sie bisher keine Antwort erhalten.
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