Mohamed Mkhaïtir © Amnesty International
Mohamed Mkhaïtir © Amnesty International

Mauretanien: Abgeschlossene Briefaktion für Mohamed Ould Cheikh Mkhaïtir Blogger wegen Facebook-Eintrag zum Tode verurteilt

Briefe gegen das Vergessen Juni 2016
Der 32-jährige Blogger Mohamed Ould Cheikh Mkhaïtir wurde am 24. Dezember 2014 in Nouadhibou im Nordwesten Mauretaniens wegen «Apostasie» (Abfall vom Glauben) zum Tode verurteilt. Der Grund war ein auf Facebook veröffentlichter Kommentar.

Darin kritisierte er Personen, die den Islam instrumentalisieren, um bestimmte Gruppen aus der mauretanischen Gesellschaft auszugrenzen. Der Blogeintrag wurde auch auf anderen Webseiten veröffentlicht, später jedoch wieder entfernt, da er von einigen Personen als blasphemisch gegenüber dem Propheten Mohammed empfunden wurde.

Mohamed Ould Cheikh Mkhaïtir wurde am 5. Januar 2014 festgenommen und inhaftiert. Während der ersten sechs Monate seiner Haft hielt man ihn in einer Einzelzelle ohne Toilette und Dusche fest.

Mohamed Mkhaïtir bekundete vor und während der Verhandlung mehrfach seine Reue und erklärte, dass er mit dem Text weder den Propheten Mohammed noch den Islam beleidigen, sondern lediglich diejenigen kritisieren wollte, die die Religion benutzten, um bestimmte soziale Gruppen herabzusetzen. Obwohl Paragraf 306 des Strafgesetzbuches vorsieht, Milde walten zu lassen, wenn sich der oder die Angeklagte reuig zeigt, verurteilte das Gericht Mohamed Ould Cheikh Mkhaïtir zum Tode.

Seine Rechtsbeistände legten im Dezember 2014 Rechtsmittel gegen das Urteil ein. Ein Termin für das Berufungsverfahren steht noch nicht fest.

 

Abgeschlossene Briefaktion