«Briefe gegen das Vergessen» Mosambik: Geschäftsmann durch Schüsse getötet

Am 8. November 2007 schossen PolizistInnen in einem Hotel im Bezirk Massinga in der südmosambikanischen Provinz Inhambane auf den schlafenden Geschäftsmann Julião Naftal Macule und verletzten ihn ...

Julião Naftal Mucule  © Privat

Am 8. November 2007 schossen PolizistInnen in einem Hotel im Bezirk Massinga in der südmosambikanischen Provinz Inhambane auf den schlafenden Geschäftsmann Julião Naftal Macule und verletzten ihn tödlich. Bis heute sind die Verantwortlichen nicht vor Gericht gestellt worden.

Als Julião Naftal Macule am Vorabend das Zimmer bezogen hatte, hielt ihn ein Hotelangestellter fälschlicherweise für den gesuchten Verbrecher Agostinho Chauque und rief die Polizei. Polizeiangehörige umstellten das Gebäude. Zehn PolizistInnen, unter ihnen Mitglieder der Schnelleingreiftruppe, drangen in Julião Naftal Macules Zimmer ein und schossen auf ihn.

Die Polizeibehörden vermeldeten, dass sie Agostinho Chauque, den «gefährlichsten Kriminellen des Landes», gefasst und getötet hätten. Erst als JournalistInnen die Leiche sehen wollten, teilte die Polizei mit, dass sie eigentlich nicht Agostinho Chauque, sondern einen anderen «gefährlichen Kriminellen» getötet hätte.

Am nächsten Tag erfuhr die Familie von Julião Naftal Macules von der Polizei, dass diese den Geschäftsmann fälschlicherweise für Agostinho Chauque gehalten hatte. Die Familie bestand auf einer Autopsie, die ergab, dass Julião Naftal Macules nach einem Schuss in den linken Oberschenkel verblutet war.

Im Mai 2009 teilte der Generalstaatsanwalt Amnesty International mit, dass sieben PolizistInnen in Zusammenhang mit dem Tod von Julião Naftal Macules angeklagt worden seien. Die Familie hat seitdem keine weiteren Informationen erhalten.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Exzellenz,

Am 8. November 2007 schossen PolizistInnen in einem Hotel im Bezirk Massinga in der südmosambikanischen Provinz Inhambane auf den schlafenden Geschäftsmann Julião Naftal Macule und verletzten ihn tödlich. Sie hatten ihn fälschlicherweise für den gesuchten Verbrecher Agostinho Chauque gehalten und auf ihn geschossen. Die Autopsie ergab, dass Julião Naftal Macules nach einem Schuss in den linken Oberschenkel verblutet war.

Im Mai 2009 teilte der Generalstaatsanwalt Amnesty International mit, dass sieben PolizistInnen in Zusammenhang mit dem Tod von Julião Naftal Macules angeklagt worden seien. Die Familie hat seitdem keine weiteren Informationen erhalten. Die Verantwortlichen sind bis heute nicht vor Gericht gestellt worden.

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt, nachdrücklich, ,umgehend eine gründliche, unabhängige und unparteiische Untersuchung des Todes von Julião Naftal Macules vorzunehmen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Ausserdem bitte ich Sie, die Familie von Julião Naftal Macule über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und den Angehörigen eine angemessene Entschädigung zukommen zu lassen.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der «Briefe gegen das Vergessen» vom Dezember 2009
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