Nigeria: Briefaktion für Moses Akatugba Jugendlicher gefoltert und zum Tod verurteilt wegen angeblichem Diebstahl

Mai 2014
Der damals 16-jährige Schüler, angehender Medizinstudent, Moses Akatugba wurde am 27. November 2005 auf offener Strasse in seiner Heimatstadt Epkan von Soldaten festgenommen, weil er angeblich einige ...

Moses Akatugba Moses Akatugba © Privat

Der damals 16-jährige Schüler, angehender Medizinstudent, Moses Akatugba wurde am 27. November 2005 auf offener Strasse in seiner Heimatstadt Epkan von Soldaten festgenommen, weil er angeblich einige Handys und Headsets gestohlen hatte. Man brachte ihn in eine nahegelegene Kaserne, wo er Erniedrigungen und Misshandlungen ausgesetzt war. Die Soldaten forderten ihn auf, eine Leiche zu identifizieren, was er allerdings nicht konnte, da er den toten Mann noch nie gesehen hatte. Daraufhin schlugen die Soldaten den Jungen und brachten ihn schliesslich zur Polizeistation von Epkan.

Dort ging Moses Akatugbas Martyrium weiter. Seinen Angaben zufolge wurde er von Polizeibeamten mit Macheten und Schlagstöcken malträtiert. Er wurde stundenlang mit gefesselten Armen aufgehängt und Polizisten rissen ihm mit Zangen Fuss- und Fingernägel heraus. Nach drei Monaten in Polizeigewahrsam unterschrieb der Jugendliche zwei Geständnisse.

Im Gerichtsverfahren gegen Moses Akatugba sollte es nach dem Willen seines Anwalts auch um die Foltervorwürfe gegen Soldaten und Polizisten gehen. Sie wurden jedoch bis heute nicht untersucht. Der Prozess endete mit einem Schuldspruch gegen Moses Akatugba auf Grundlage einer völlig widersprüchlichen Aussage des vermeintlichen Diebstahlopfers und eines unter Folter erpressten «Geständnisses» von Moses Akatugba.

Er wurde im November 2013 zum Tode verurteilt, obwohl er zum Zeitpunkt der Tat noch keine 18 Jahre alt war. Dies ist nach internationalem Recht verboten. Moses Akatugba sitzt nun in der Todeszelle und darf in Haft kaum Kontakt zu seiner Familie haben.


Briefvorschlag und Forderungen

Exzellenz

Der damals 16-jährige Schüler, angehender Medizinstudent, Moses Akatugba wurde am 27. November 2005 auf offener Strasse in seiner Heimatstadt Epkan von Soldaten festgenommen, weil er angeblich einige Handys und Headsets gestohlen hatte. Man brachte ihn in eine nahegelegene Kaserne, wo er Erniedrigungen und Misshandlungen ausgesetzt war. Die Soldaten forderten ihn auf, eine Leiche zu identifizieren, was er allerdings nicht konnte, da er den toten Mann noch nie gesehen hatte. Daraufhin schlugen die Soldaten den Jungen und brachten ihn schliesslich zur Polizeistation von Epkan.

Dort ging Moses Akatugbas Martyrium weiter. Seinen Angaben zufolge wurde er von Polizeibeamten mit Macheten und Schlagstöcken malträtiert. Er wurde stundenlang mit gefesselten Armen aufgehängt und Polizisten rissen ihm mit Zangen Fuss- und Fingernägel heraus. Nach drei Monaten in Polizeigewahrsam unterschrieb der Jugendliche zwei Geständnisse.

Im Gerichtsverfahren gegen Moses Akatugba sollte es nach dem Willen seines Anwalts auch um die Foltervorwürfe gegen Soldaten und Polizisten gehen. Sie wurden jedoch bis heute nicht untersucht. Der Prozess endete mit einem Schuldspruch gegen Moses Akatugba auf Grundlage einer völlig widersprüchlichen Aussage des vermeintlichen Diebstahlopfers und eines unter Folter erpressten «Geständnisses» von Moses Akatugba.

Er wurde im November 2013 zum Tode verurteilt, obwohl er zum Zeitpunkt der Tat noch keine 18 Jahre alt war. Dies ist nach internationalem Recht verboten. Moses Akatugba sitzt nun in der Todeszelle und darf in Haft kaum Kontakt zu seiner Familie haben.

Ich bin sehr besorgt über diese Situation und fordere Sie höflich auf, das Todesurteil gegen Moses Akatugba umzuwandeln und sofort unabhängige Ermittlungen wegen der von Moses Akatugba vorgebrachten Foltervorwürfe einzuleiten.

Hochachtungsvoll


Höflich formulierter Brief an:

Dr. Emmanuel Uduaghan
Governor of Delta State
Office of the Governor
Government House
Asaba
Delta State
NIGERIA

 

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Kopie an:

Botschaft der Bundesrepublik Nigeria
Zieglerstrasse 45
Postfach 574
3000 Bern 14

Fax: 031 384 26 26
E-Mail: [email protected]

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Mai 2014 | Word-Version herunterladen | E-Mail Alerts für «Briefe» abonnieren