Am 28. April 2020 wurde Mubarak Bala, ein prominenter Humanist, von Angehörigen der Polizei in seinem Haus in Kaduna im Nordwesten Nigerias unter dem Vorwurf der Blasphemie festgenommen. Die Vorwürfe beziehen sich auf einen Beitrag auf Facebook, in dem er sich am Tag zuvor zu seinen Glaubensvorstellungen geäussert hatte. Man beschlagnahmte seinen Laptop und seine Handys und brachte ihn zur Polizeiwache von Gbabasawa in Kaduna, wo er ohne Kontakt zur Aussenwelt festgehalten wurde. Am 30. April 2020 wurde er in den Bundesstaat Kano verlegt, wo er sich nach wie vor befindet.
Nach seiner Festnahme verweigerte man ihm den Zugang zu seiner Familie, seinen Rechtsbeiständen und medizinischer Betreuung, obwohl er an Bluthochdruck leidet. Seine Rechtsbeistände versuchten mehrfach erfolglos, Mubarak Bala sehen zu dürfen. Am 17. Juni 2020 beantragten sie erneut einen Gerichtsbeschluss für eine Besuchserlaubnis. Diesmal wurde dem Antrag zwar stattgegeben, er wurde aber erst im Dezember 2020 umgesetzt – sieben Monate nach seiner Festnahme. Dies war das erste und (bis heute) letzte Mal, dass Mubarak Bala seine Rechtsbeistände sah. Zugang zu seiner Familie oder medizinischem Personal wurde ihm bisher nicht gewährt.
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