Briefe gegen das Vergessen: Khady Bassène Senegal: Mann verschwunden und ermordet

Die 62-jährige Khady Bassène aus dem Senegal geriet in schwere finanzielle Not, nachdem ihr Mann Jean Diandy im August 1999 von Sicherheitskräften festgenommen wurde und anschliessend spurlos verschwand. Am 31. August 1999 legte erstattete sie Anzeige wegen der unrechtmässigen Festnahme und Inhaftierung ihres Mannes.

Khady Bassène. © Amadou Tine

Zwar nahmen die senegalesischen Behörden zunächst Ermittlungen auf, am 7. August 2000 wurde der Fall jedoch vom Gericht abgewiesen. Da man Khady Bassène nicht darüber informierte, konnte sie keine Rechtsmittel einlegen. Als sie versuchte, die Rente ihres Mannes zu beziehen, wurde ihr dies verweigert, da sie keinen offiziellen Totenschein für ihn vorlegen konnte. Im Jahr 2005 wurde ihr der Totenschein ihres Mannes ausgestellt, allerdings mit einem Todestag fünf Monate vor seiner Verhaftung. Informationen über die näheren Umstände seines Todes enthielt der Schein nicht.

Khady Bassène bezieht derzeit die niedrige Rente ihres Mannes und wohnt mietfrei im Haus eines entfernten Verwandten, der jedoch vor kurzem angekündigt hat, in das Haus zurückziehen zu wollen. Nun droht ihr die Obdachlosigkeit. Sie versucht weiterhin, die Wahrheit über das Schicksal ihres Mannes herauszufinden und eine finanzielle Wiedergutmachung von der Regierung zu erhalten, die ihr ermöglichen würde, in Würde und ohne Angst vor Vertreibung zu leben.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Exzellenz,

Die 62-jährige Khady Bassène aus dem Senegal geriet in schwere finanzielle Not, nachdem ihr Mann Jean Diandy im August 1999 von Sicherheitskräften festgenommen wurde und anschliessend spurlos verschwand. Am 31. August 1999 legte erstattete sie Anzeige wegen der unrechtmässigen Festnahme und Inhaftierung ihres Mannes.

Zwar nahmen die senegalesischen Behörden zunächst Ermittlungen auf, am 7. August 2000 wurde der Fall jedoch vom Gericht abgewiesen. Da man Khady Bassène nicht darüber informierte, konnte sie keine Rechtsmittel einlegen. Als sie versuchte, die Rente ihres Mannes zu beziehen, wurde ihr dies verweigert, da sie keinen offiziellen Totenschein für ihn vorlegen konnte. Im Jahr 2005 wurde ihr der Totenschein ihres Mannes ausgestellt, allerdings mit einem Todestag fünf Monate vor seiner Verhaftung. Informationen über die näheren Umstände seines Todes enthielt der Schein nicht.

Khady Bassène bezieht derzeit die niedrige Rente ihres Mannes und wohnt mietfrei im Haus eines entfernten Verwandten, der jedoch vor kurzem angekündigt hat, in das Haus zurückziehen zu wollen. Nun droht ihr die Obdachlosigkeit. Sie versucht weiterhin, die Wahrheit über das Schicksal ihres Mannes herauszufinden und eine finanzielle Wiedergutmachung von der Regierung zu erhalten, die ihr ermöglichen würde, in Würde und ohne Angst vor Vertreibung zu leben.

Die Situation von Frau Bassène beunruhigt mich sehr, daher fordere ich Sie auf, die Ermittlungen zum Tod von Jean Diandy wieder aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass die mutmasslichen TäterInnen in Übereinstimmung mit internationalen Standards für ein faires Verfahren vor Gericht gestellt werden. Ermöglichen Sie bitte zudem, dass Khady Bassène eine finanzielle Entschädigung für das Verschwindenlassen ihres Mannes erhält und helfen Sie mit dafür zu sorgen, dass die Straffreiheit bei Menschenrechtsverletzungen im Senegal beendet wird.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Dezember 2010 | Zurück zur Übersicht Dezember 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren