Drei weisse, mit dem Emblem der Uno gezeichnete Fahrzeuge und rund 20 Personen mit blauen Helmen auf dem Kopf: Mit diesen Symbolen hat Amnesty International heute in Genf während einer öffentlichen Aktion vor der sudanesischen Botschaft die sofortige Stationierung von Uno-Friedenstruppen in Darfur verlangt. Im Rahmen der Aktion, an der auch eine Gruppe von Repräsentanten der Bevölkerung von Darfur teilgenommen hat, wurden auch die Vertretungen Chinas, Russlands und Katars in Genf besucht. Diese Staaten haben sich bei der Abstimmung über die Uno-Resolution zur Entsendung von Uno-Friedenstruppen nach Darfur der Stimme enthalten.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am 31. August 2006 beschlossen, Uno-Friedenstruppen nach Darfur zu schicken. Die Uno-Mission soll die Friedensmission der Afrikanischen Union (AU) ablösen, die Ende September 2006 ausläuft. Der sudanesische Präsident Omar al-Bashir widersetzt sich aber bis heute entschieden gegen die Präsenz von Uno-Truppen in Darfur. China, Russland und Katar wurden während der heutigen Aktion aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen, um eine Zustimmung des Sudan zur Stationierung der Uno-Blauhelme zu erreichen. Zudem sollen sie auf eine Verlängerung des Mandats der Afrikanischen Union bis zur Stationierung der Uno-Truppen hinwirken.
Mit dem Slogan «Zum Schutz der Bevölkerung in Darfur – Uno-Blauhelme jetzt!», werden am Sonntag Kundgebungen in mindestens 25 Ländern durchgeführt, darunter in Ägypten, Äthiopien, Frankreich, Deutschland, Marokko, Nigeria, Südkorea, den USA und Grossbritannien (komplette Liste unter www.dayfordarfur.org).
Die Schweizer Sektion von Amnesty International hat heute eine Petition lanciert, in der die sudanesische Regierung aufgefordert wird, dass sie
- die vollständige und ungehinderte Stationierung von Uno-Friedenstruppen akzeptiert;
- sofort jegliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung einstellt;
- unverzüglich alle Milizen, insbesondere auch die Janjawid, entwaffnet und auflöst.