MitarbeiterInnen der beiden Menschenrechtsorganisationen ist es gelungen, in die Nuba-Berge in Süd-Kordofan zu reisen. Dort hat die sudanesische Armee seit Anfang Juni umfangreiche Bombardierungen durchgeführt, die vor allem die Zivilbevölkerung getroffen haben. Die fehlende Unterscheidung von zivilen und militärischen Zielen ist nach Genfer Konventionen ein Kriegsverbrechen.
Amnesty-Delegierte Zeugen von Bombardierungen
Amnesty International und Human Rights Watch haben allein in den Ortschaften Kauda, Delami und Kurchi 13 verschiedene Vorfälle dokumentiert, in denen Bomben aus grosser Höhe abgeworfen worden sind, ohne dass militärische Ziele ersichtlich gewesen wären. Die Delegierten der beiden Menschenrechtsorganisationen wurden zwischen dem 14. und 21. August täglich Zeugen von Bombenabwürfen aus Antonov-Maschinen der sudanesischen Armee über Dörfern und bewirtschaftetem Land. Einen Vorfall vom 19. August konnten sie fotographisch dokumentieren.
150'000 intern Vertriebene
Seit Beginn der Operationen Anfang Juni sind mindestens 150’000 Menschen zur Flucht aus den betroffenen Regionen gezwungen worden. Amnesty und Human Rights Watch fordern die sudanesische Regierung auf, die Bombardierungen umgehend einzustellen und unabhängige BeobachterInnen einreisen zu lassen. Der UN-Sicherheitsrat muss entschieden reagieren und eine Kommission mandatieren, welche die Hinweise auf Kriegsverbrechen untersucht.
Mehr Infos im gemeinsamen Paper von Amnesty und Human Rights Watch (engl.)