In ihrem Kampf gegen Widerstandbewegungen in den Provinzen Südkordofan und Blauer Nil praktiziert die sudanesische Armee seit 2012 eine gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Politik der verbrannten Erde. Neue Satellitenbilder aus den Ingessana-Hügeln zeigen die Zerstörung ganzer Dörfer, durch Bombardierungen aus der Luft und durch Angriffe der Regierungsarmee und verbündeter Milizen, welche die Dörfer niederbrennen. Die Auswertungen der Satellitenbilder werden durch die Aussagen Überlebender bestätigt, die Amnesty für den neuen Bericht “We had no time to bury them”: War crimes in Sudan’s Blue Nile State" zusammen getragen hat.
Das Schulhaus als einziges Gebäude, das noch steht in Jegu (25.01.2913)
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Kriegsverbrechen wie in Darfur
Ziel der Angriffe ist es offenbar, die Zivilbevölkerung aus den betroffenen Gebieten zu vertreiben. Damit macht sich die sudanesische Armee wie in Darfur schwerer Kriegsverbrechen schuldig. Die Tragödie spielte sich bisher weitgehend unbeachtet von der internationalen Gemeinschaft und dem medialen Interesse ab, wo - wenn überhaupt - die Spannungen zwischen Sudan und Südsudan im Vordergrund stehen. Mit dem neuen Report fordert Amnesty die Uno und die Organisation für afrikanische Einheit (OAU) zum Handeln auf.