Gedenktag zwei Jahre nach der Ermordung an dem Ort, an dem Noxolo Nogwaza tot gefunden wurde © Amnesty International
Gedenktag zwei Jahre nach der Ermordung an dem Ort, an dem Noxolo Nogwaza tot gefunden wurde © Amnesty International

Südafrika: Abgeschlossene Briefaktion für Noxolo Nogwaza Homophobe Hassverbrechen an der Tagesordnung

Briefe gegen das Vergessen November 2015
Die 24-jährige Noxolo Nogwaza wurde in den frühen Morgenstunden des 24. April 2011 vergewaltigt und anschliessend getötet, als sie sich nach einem Abend mit FreundInnen auf dem Weg nach Hause befand – allem Anschein nach einfach deshalb, weil sie lesbisch war. Dann warf man ihre Leiche in einen Entwässerungsgraben.

Trotz drohender Gewalt, Schikanen und Drangsalierung setzte sich Noxolo Nogwaza für LGBTI-Rechte in Südafrika ein und versteckte ihre Sexualität nicht. Sie war ein aktives Mitglied des lokalen Ekurhuleni Pride Organising Committee, einer Organisation, die sich für die Rechte von LGBTI und gegen Hassverbrechen, Schikanen und Unrecht einsetzt.

Die Regierung Südafrikas hat eine nationale Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Hassverbrechen an Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgeschlechtlichen und Intersexuellen (LGBTI) ins Leben gerufen. Obwohl diese Arbeitsgruppe dem Fall von Noxolo Nogwaza Priorität eingeräumt hat, sind auch mehr als vier Jahre nach ihrem Tod bei den Ermittlungen keine Fortschritte zu verzeichnen, und es ist noch immer niemand für die Tat zur Verantwortung gezogen worden.

Menschen werden in Südafrika noch immer häufig wegen ihrer Geschlechterrolle oder ihrer mutmasslichen sexuellen Orientierung angegriffen und brutal ermordet. Besonders oft kommt es zu derartigen Vorfällen in den Townships und ländlichen Gegenden. Seit dem Tod von Noxolo Nogwaza sind mindestens 18 weitere LGBTI getötet worden. Wie viele darüber hinaus angegriffen, vergewaltigt, misshandelt oder drangsaliert worden sind, ist nicht bekannt. In der Region Ekurhuleni, wo Noxolo Nogwaza gelebt hat und getötet wurde, kommt es besonders häufig zu derartigen Hassverbrechen. Allein in den vergangenen zehn Jahren sind dort sieben lesbische Frauen getötet worden. Die homophobe und transphobe Haltung, von der die südafrikanische Gesellschaft geprägt ist, herrscht auch innerhalb der Polizei und des Medizinwesens und führt so zu weiterer Diskriminierung.

 

Abgeschlossene Briefaktion