Daten aus Südafrika belegen, dass fast 25% der vermeidbaren Todesfälle von Schwangeren und Frauen nach der Entbindung im Zusammenhang mit zu spätem oder unregelmässigem Zugang zu vorgeburtlichen Gesundheitsleistungen stehen. Unter anderem werden die Frauen daran gehindert, solche Leistungen wahrzunehmen, weil es keine ausreichenden öffentlichen Verkehrsmittel gibt, oder diese zu teuer sind. In den Gesundheitseinrichtungen fehlt es oftmals an gut ausgebildetem Personal, und die Frauen und Mädchen befürchten, dass ihre Privatsphäre nicht gewahrt und die ärztliche Schweigepflicht nicht eingehalten wird. Zudem wissen sie häufig nicht, welche Vorteile die angemessene medizinische Versorgung während der Schwangerschaft mit sich bringt.
Amnesty International konnte mit Öffentlichkeitsarbeit zu einigen positiven Entwicklungen beitragen. Seit Januar 2015 bietet die Amsterdam Clinic in Mkhondo beispielsweise nicht mehr nur an zwei, sondern an sieben Tagen die Woche Schwangerschaftsfürsorge an. In der Folge haben sich die Wartezeiten deutlich verkürzt und Frauen, die arbeiten, müssen sich nicht länger freinehmen, um sich untersuchen zu lassen. Mehrere Mitarbeitende der Provinzverwaltung haben Mkhondo besucht und sich mit den BewohnerInnen getroffen, um über Müttergesundheit und mögliche Verbesserungen in diesem Bereich zu sprechen. Sie haben zugesichert, sich die Empfehlungen anzusehen, die in einem Bericht von Amnesty International zum Thema Müttergesundheit gemacht wurden. Um die Müttersterblichkeit in Mkhondo dauerhaft zu senken, muss jedoch noch weitaus mehr unternommen werden.
Abgeschlossene Briefaktion