Briefe gegen das Vergessen: Ibni Oumar Mahamat Saleh Oppositionsführer verschwunden

Ibni Oumar Mahamat Saleh, Vorsitzender der oppositionellen Partei «Parti pour les Libertés et le Développement» und Sprecher einer Koalition von Oppositionsparteien im Tschad, wurde am 3. Februar ...

Ibn Saleh © Privat

Ibni Oumar Mahamat Saleh, Vorsitzender der oppositionellen Partei «Parti pour les Libertés et le Développement» und Sprecher einer Koalition von Oppositionsparteien im Tschad, wurde am 3. Februar 2008 von tschadischen Sicherheitskräften in seinem Haus in der Hauptstadt N´Djamena festgenommen. Die Festnahme erfolgte wenige Tage nachdem bewaffnete Oppositionsgruppen eine Offensive gegen N´Djamena druchgeführt hatten. Die tschadischen Behörden bestritten seine Festnahme jedoch. Bis heute ist der Verbleib von Ibni Oumar Mahamat Saleh ungeklärt. Zwei weitere politische Gegner der tschadischen Regierung, die am selben Tag verhaftet wurden, liess man kurze Zeit später wieder frei.

Trotz wiederholter Anfragen seiner Familie, der Uno, der Europäischen Union sowie von Menschenrechtsorganisationen weigern sich die tschadischen Behörden, Informationen über den Verbleib von Ibni Oumar Mahamat Saleh herauszugeben. Eine Kommission, die von den Behörden zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem bewaffneten Angriff auf N´Djamena im Februar 2008 eingesetzt wurde, bestätigte die Festnahme von Ibni Oumar Mahamat Saleh durch tschadische Sicherheitskräfte und zog die Möglichkeit in Betracht, dass er nicht mehr am Leben sei.

Im Mai 2008 und im Mai 2009 besuchten VertreterInnen von Amnesty International den Tschad und sprachen mehrere BehördenvertreterInnen auf das «Verschwinden» von Ibni Oumar Mahamat Saleh an, unter ihnen Regierungsminister und den Vorsitzenden der Tschadischen Menschenrechtskommission. Doch auch in diesen Gesprächen erfuhr Amnesty International nichts über seinen Verbleib. Der Fall Ibni Oumar Mahamat Saleh ist ein typisches Beispiel für die Praxis des «Verschwindenlassens» im Tschad.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Exzellenz

Ibni Oumar Mahamat Saleh, Vorsitzender der oppositionellen Partei «Parti pour les Libertés et le Développement» und Sprecher einer Koalition von Oppositionsparteien im Tschad, wurde am 3. Februar 2008 von tschadischen Sicherheitskräften in seinem Haus in der Hauptstadt N´Djamena festgenommen. Bis heute ist der Verbleib von Ibni Oumar Mahamat Saleh ungeklärt.

Trotz wiederholter Anfragen seiner Familie, der Uno, der Europäischen Union sowie von Menschenrechtsorganisationen weigern sich die tschadischen Behörden, Informationen über den Verbleib von Ibni Oumar Mahamat Saleh herauszugeben. Eine Kommission, die von den Behörden zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem bewaffneten Angriff auf N´Djamena im Februar 2008 eingesetzt wurde, bestätigte die Festnahme von Ibni Oumar Mahamat Saleh durch tschadische Sicherheitskräfte und zog die Möglichkeit in Betracht, dass er nicht mehr am Leben sei.

Ich fordere Sie, Exzellenz, auf, eine unabhängige und unparteiische Untersuchung des Falls von Ibni Oumar Mahamat Saleh und aller übrigen Fälle von «Verschwindenlassen» einzuleiten. Ich ersuche Sie zudem sicherzustellen, dass die Regierung des Tschad das UN-Übereinkommen zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen, das sie am 6. Februar 2007 unterzeichnete, ratifiziert und alle darin enthaltenen Bestimmungen umsetzt.

Hochachtungsvoll,

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom April  2010|  Zurück zur Übersicht April 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren