Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) verschlechtert sich rapide. Zahlreiche Menschen sind bei Angriffen bewaffneter Milizen oder durch aussergerichtliche Hinrichtungen gestorben. Mädchen und Frauen werden von den Angehörigen der Sicherheitskräfte und der bewaffneten Gruppen vergewaltigt. Zivilpersonen werden massenhaft aus ihren Häusern vertrieben.
«Die Lage gerät völlig ausser Kontrolle. Die internationale Gemeinschaft hat dies zu lange ignoriert», sagt Salil Shetty, Generalsekretär von Amnesty International. «Jetzt muss sofort gehandelt werden.»
Dringlicher Aufruf des Uno-Generalsekretärs
Am Montag, 25. November 2013, hat Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sofort etwas zu unternehmen, um eine weitere Eskalation der Krise in der ZAR zu verhindern. Dieser dringliche Aufruf ist ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit der Situation. Nun müssen den Worten Taten folgen. Die Uno muss zusammen mit der Afrikanischen Union, der Zentralafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft und Frankreich dringen konkrete Massnahmen treffen, damit in der ZAR wieder Recht und Ordnung herrschen können.
Amnesty International hat vor Kurzem einen Bericht und Satellitenbilder veröffentlicht, die die Menschenrechtsverletzungen im Land dokumentieren.
Spannungen zwischen religiösen Gemeinschaften
Die Sicherheitslage in der ZAR hat sich massiv verschlechtert, seit im Dezember 2012 eine Koalition bewaffneter Gruppen namens Seleka einen Angriff gegen den damaligen Präsidenten François Bozizé gestartet hat. Im März übernahm Seleka die Macht. Seither wüten ihre Kämpfer und bewaffnete Oppositionsgruppen mit unkontrollierter Gewalt. Die ZAR ist zu einem weitgehend rechtlosen Land geworden.
Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und religiösen Gemeinschaften nehmen zu. Die Mehrheit der Bevölkerung in der ZAR ist christlichen Glaubens, auch der ehemalige Präsident Bozizé ist Christ. Der aktuelle Präsident Michel Djotodia und ein Grossteil der Sicherheitskräfte sind Muslime.