Anti-Balaka-Truppen (Bild) wie auch Seleka-Kämpfer stehen unter Verdacht, schwere Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben. © AP Photo/Jerome Delay
Anti-Balaka-Truppen (Bild) wie auch Seleka-Kämpfer stehen unter Verdacht, schwere Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben. © AP Photo/Jerome Delay

Zentralafrikanische Republik Verantwortliche für Gräueltaten dürfen der Justiz nicht entkommen

Amnesty International veröffentlicht im neuen Bericht «Central African Republic: Time for Accountability» erstmals die Namen von Personen, die unter Verdacht stehen, für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) verantwortlich zu sein, und fordert Gerechtigkeit für die leidende Bevölkerung.

Zu den Verdächtigten gehören die ehemaligen Präsidenten der ZAR, Francois Bozizé und Michel Djotodia, des weiteren Koordinatoren der Anti-Balaka-Truppen wie Levy Yakété, und schliesslich Kommandanten der Seleka-Kämpfer wie Noureddine Adam.

Der Bericht basiert auf den Erkenntnissen und Befragungen von drei Amnesty-Untersuchungsmissionen in der Zentralafrikanischen Republik und im Tschad zwischen Dezember 2013 und März 2014.

Sowohl Mitglieder und Anhänger der Anti-Balaka-Truppen als auch bewaffnete Seleka-Kämpfer stehen unter Verdacht, schwere Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben. Doch das Polizei- und Justizsystem in der ZAR hat bisher bei der Aufklärung der Verbrechen versagt. Amnesty International fordert, dass die Vorfälle untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Beweismaterial muss sichergestellt werden, Zeugen müssen identifiziert, unterstützt und geschützt werden. Mit Blick auf den Wiederaufbau des Sicherheits- und Justizapparates in der ZAR besteht auch auf internationaler Ebene Handlungsbedarf.

Medienmitteilung veröffentlicht: Bern/London, 10. Juli 2014
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