Amnesty International fordert im Bericht The long wait for justice: Accountability in Central African Republic (Das lange Warten auf Gerechtigkeit: Verantwortlichkeit in der Zentralafrikanischen Republik), dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb müsse massiv in den Wiederaufbau des nationalen Justizsystem investiert und der Sondergerichtshof (Special Criminal Court SCC) etabliert werden.
«Tausende von Opfern von Menschenrechtsverletzungen im ganzen Land warten darauf, dass ihnen endlich Gerechtigkeit widerfährt. Doch die Täter, die schreckliche Verbrechen wie Morde und Vergewaltigungen auf dem Gewissen haben, sind weiterhin auf freiem Fuss. Die Straflosigkeit hat gigantische Ausmasse angenommen und untergräbt die Bemühungen, in der Zentralafrikanischen Republik nachhaltig Frieden zu schaffen», sagte Ilaria Allegrozzi, Researcherin von Amnesty International für Zentralafrika.
«Die tief verwurzelte Straflosigkeit kann nur mit einer umfassenden Reform des nationalen Justizsystems überwunden werden. Es braucht einen Wiederaufbau von Gerichten, Gefängnissen und der Polizeikräfte. In der Zwischenzeit ist eine nachhaltige Finanzierung des Sondergerichtshofs SCC und ein wirksames Zeugenschutzprogramm von zentraler Bedeutung.»
Der Bericht zeigt auf, wie sich Dutzende von Personen, die verdächtig werden, gegen internationales Recht verstossen oder sonstige schwere Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben, der Strafverfolgung und ihrer Festnahme entzogen haben. Der Regierung und den Uno-Friedentruppen im Land mangelt es an den nötigen Ressourcen, um wirksam gegen die Straflosigkeit in der Zentralafrikanischen Republik vorzugehen.