«Der argentinische Gesetzgeber hat Hunderttausenden von Frauen und Mädchen den Rücken gekehrt, die für ihre sexuellen und reproduktiven Rechte gekämpft haben. Mit dieser Entscheidung wird lediglich der Kreislauf der Gewalt fortgesetzt, in den Frauen, Mädchen und andere, die schwanger werden können, gezwungen werden», sagte Mariela Belski, Geschäftsleiterin von Amnesty International Argentinien.
Derzeit steht in Argentinien Abtreibung unter Strafe, ausser in Fällen, in denen eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Frau besteht, oder bei Vergewaltigung. Dieses Modell hat dazu geführt, dass in den letzten 30 Jahren mehr als 3‘000 argentinische Frauen ihr Leben verloren haben und weitere 49‘000 pro Jahr ihre Gesundheit und ihr Leben gefährden.
«Die internationale Gemeinschaft hat Argentinien mehrfach aufgefordert, die Gesetzgebung zu ändern, da sie die Menschenrechte von Frauen und Mädchen verletzt. Das Land hat diese historische Chance vertan: die Chance, ein Vorbild für die Region zu werden und in die Fusstapfen von Uruguay und Mexiko-Stadt zu treten. Es ist ein unverzeihlicher Rückschritt», sagte Erika Guevara-Rosas, Direktorin für die Region Amerika bei Amnesty International.