Brasilien: Abgeschlossene Briefaktion für indigene Gemeinschaft Guarani-Kaiowá Sicherheit einer indigenen Gemeinschaft bedroht

Mai 2015
Die Sicherheit von etwa 60 Angehörigen der indigenen Gemeinschaft der Guarani-Kaiowá aus der Gemeinde Apika'y und anderen Ortschaften ist bedroht. Unter ihnen befinden sich auch Kinder. Sie haben am ...

Guarani Kaiowá © Amnesty International

Die Sicherheit von etwa 60 Angehörigen der indigenen Gemeinschaft der Guarani-Kaiowá aus der Gemeinde Apika'y und anderen Ortschaften ist bedroht. Unter ihnen befinden sich auch Kinder. Sie haben am 15. September 2013 eine Zuckerrohrplantage im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul besetzt, die sich ihren Aussagen zufolge auf angestammten Ländereien ihrer Gemeinschaft befindet. Der Gemeinschaft zufolge hat man sie in verschiedenen Konflikten während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von ihrem Land vertrieben. Seit 1999 hatten sie neben einer Schnellstrasse vor der Plantage gelebt.

Seit der Besetzung wird die indigene Gemeinschaft von bewaffneten Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes bedroht, der auf der Plantage tätig ist. Das Sicherheitspersonal soll ihnen mit dem Tod gedroht, Teile ihrer Siedlung niedergebrannt und sie daran gehindert haben, Wasser aus einem Fluss zu holen, der durch die Zuckerrohrplantage fliesst. Einige Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sind bereits in der Vergangenheit wegen Straftaten angeklagt worden, u. a. in Verbindung mit zwei aktuellen Mordfällen. Die Staatsanwaltschaft hat verlauten lassen, dass das Unternehmen «unbestreitbar rechtswidrige Aktivitäten» durchführe, und die Polizei hat den Sicherheitsdienst im April 2014 schliessen lassen. Dennoch ergehen weiterhin Drohungen gegen die indigene Gemeinschaft.

FUNAI, die Regierungsbehörde für indigene Angelegenheiten in Brasilien, hätte der Gemeinde von Apika'y eigentlich bis zum Jahr 2010 ihre angestammten Ländereien zurückgeben sollen. So wurde es in einem Abkommen festgelegt, das im November 2007 von FUNAI-VertreterInnen, dem Justizminister, der Bundesstaatsanwaltschaft und 23 SprecherInnen indigener Gemeinschaften unterzeichnet worden war.


Abgeschlossene Briefaktion

 

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