Chile: Abtreibungsverbot 11-jähriges Vergewaltigungsopfer in Gefahr

15. Juli 2013
Die 11- jährige Chilenin Belen ist in Gefahr, zusätzlich zum sexuellen Missbrauch ein weiteres massives Trauma zu erfahren. Sie ist in der 14. Woche schwanger, nachdem sie von ihrem 32-jährigen Stiefvater wiederholt vergewaltigt worden war. Sie könnte nun gezwungen sein, die Schwangerschaft auszutragen. Denn Schwangerschaftsabbrüche sind in Chile unter allen Umständen verboten.

Während in Irland nach dem tragischen und vermeidbaren Todesfall von Savita Halappanava Hoffnung auf eine Lockerung der Abtreibungsgesetzgebung besteht, setzen einige wenige Länder noch immer ein rigoroses Abtreibungsverbot durch, auch wenn das Leben der Mutter in Gefahr oder die Schwangere noch ein Kind ist. Zu ihnen gehört Chile.

Amnesty International fordert die chilenischen Behörden dringend auf, dem Mädchen die nötige psychologische und medizinische Unterstützung zukommen zu lassen, und ihr auch die Option einer sicheren und legalen Abtreibung zu ermöglichen. Dies entspricht den völkerrechtlichen Verpflichtungen, die Chile einzuhalten hat.

Amnesty International setzt sich im Rahmen der weltweiten Kampagne «My Body My Rights» für die Einhaltung der sexuellen und reproduktiven Rechte ein, deren Missachtung zu den verbreitetsten Menschenrechtsverletzungen gehört.

Lesen Sie die ausführlichere Medienmitteilung in Englisch.