Demonstrationen für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche gibt es in der Dominikanischen Republik seit vielen Jahren. Nun herrscht Hoffnung auf ein neues Gesetz. © 	Private/Amnesty International
Demonstrationen für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche gibt es in der Dominikanischen Republik seit vielen Jahren. Nun herrscht Hoffnung auf ein neues Gesetz. © Private/Amnesty International

Abgeschlossene Briefaktion Dominikanische Republik Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisieren

29. März 2021
Am 24. März haben die Mitglieder der Abgeordnetenkammer in der Dominikanischen Republik mit der Debatte über eine Reform des Strafgesetzbuches begonnen. Hunderte Menschenrechtsaktivis*innen kampieren derzeit vor dem Nationalpalast und fordern von den Kongressabgeordneten, diese historische Chance zu nutzen und für die Entkriminalisierung zu stimmen.

Die Dominikanische Republik gehört weiterhin zu den wenigen Ländern der Welt, die ein absolutes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen aufrechterhalten. Das Verbot führt insbesondere unter Frauen und Schwangeren aus den schwächsten Bevölkerungsgruppen zu vermeidbaren Todesfällen. Die aktuelle Debatte über die Reform des Strafgesetzbuches des Landes stellt eine historische Chance dar, diese Situation zu ändern und für Menschenrechte einzustehen.

Menschenrechtsaktivist*innen im Land fordern, dass die Reform des Strafgesetzbuches die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in genau drei Fällen umfasst: wenn die Schwangerschaft eine Gefahr für das Leben der Schwangeren darstellt, wenn der Fötus ausserhalb des Mutterleibs nicht überlebensfähig wäre und wenn die Schwangerschaft eine Folge von Vergewaltigung oder Inzest ist.

Die Forderungen werden sowohl durch Menschenrechtsnormen als auch von Fachpersonen des öffentlichen Gesundheitswesens weitgehend unterstützt. Die Weltgesundheitsorganisation sowie bekannte medizinische Verbände befürworten die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen mit der Begründung, dass die Kriminalisierung nicht den beabsichtigten Effekt habe, die Zahl der Abbrüche zu reduzieren – sie führe lediglich dazu, dass Schwangere unsichere, illegale Abtreibungen vornehmen lassen, die ihr Leben und ihre Gesundheit gefährden.

Darüber hinaus geben der UN-Ausschuss gegen Folter und weitere internationale Menschenrechtsorgane an, dass die Verweigerung des Zugangs zu Abtreibungsdiensten für Schwangere unter bestimmten Umständen so schweres Leid verursachen kann, dass es der Folter gleichkommt.

Schreiben Sie einen Brief an den Präsidenten der Abgeordnetenkammer und fordern Sie ihn auf, dafür zu sorgen, dass die Dominikanische Republik ihren Menschenrechtsverpflichtungen nachkommt und die Rechte von Frauen und Mädchen auf Leben, Gesundheit, Autonomie und Würde respektiert und schützt. Mit der Verabschiedung eines neuen Strafgesetzbuches, das die Schwangerschaftsabbrüche unter den drei oben genannten Umständen entkriminalisiert, kann das Land diesem Ziel einen gewaltigen Schritt entgegenkommen.

Abgeschlossene Briefaktion

Weitere Informationen zur abgeschlossene Briefaktion finden Sie hier.