Sarayaku-Kinder © Emma Gascó
Sarayaku-Kinder © Emma Gascó

Ecuador Indigenen-Anführer verhaftet

3. Januar 2017
Nach der Ausrufung des Ausnahmezustands in der Region Morona Santiago geht die ecuadorianische Regierung weiter gegen Indigene und lokale Umweltorganisationen vor.

Am 21. Dezember 2016 drangen Beamte der Bundespolizei Ecuadors in die Gebäude der interprovinzialen Föderation der Shuar- und Achuar-Indigenen (FICSH) ein und verhafteten deren Vorsitzenden Augustín Wachapá. Seine Verhaftung bildet den vorläufigen Höhepunkt in einer Serie von Gewaltakten, Schikanen und Druckversuchen gegenüber Indigenen der Shuar-Gemeinschaft, seit diese sich gegen ein Kupferminenprojekt in der Provinz Morona Santiago engagieren.

Gleichzeitig hat das Innenministerium eine Klage gegen die lokale Umweltorganisation Corporación Acción Ecológica eingereicht und beschuldigt diese diverser Gewaltakte. Die Corporación Acción Ecológica hatte zuvor auf sozialen Netzwerken Berichte über die möglichen Umweltauswirkungen von Minenprojekten in der Region veröffentlicht und auch auf mögliche Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht. In Folge dieser Klage droht der Organisation nun die Schliessung.

«Die ecuadorianische Regierung muss die Shuar vor Angriffen schützen statt den Ausnahmezustand auszurufen und Anführer der Indigenen zu verhaften. Diese Einschüchterungsmassnahmen führen höchstens dazu, die Spannungen zu erhöhen und Leben zu gefährden», sagt María José Veramendi, Südamerika-Researcherin von Amnesty International.

Amnesty ruft die ecuadorianischen Behörden auf, in Wachapás Fall ein rechtstaatliches Verfahren zu garantieren, den Ausnahmezustand zu beenden wie auch die Einschüchterungen der Indigenen zu beenden. Der Antrag auf Schliessung der Corporación Acción Ecológica muss zurückgezogen und die Empfehlungen des Uno-Menschenrechtsrates bezüglich des Schutzes von Menschenrechtsverteidigern und entsprechender Organisationen umgesetzt werden.