Im Zuge verschiedener Kundgebungen, kam es ab dem 13. Juni 2022 in verschiedenen Provinzen Ecuadors zu Strassenblockaden. Seither berichten Menschenrechtsorganisationen über willkürliche Inhaftierungen, Kriminalisierung und unverhältnismässige Gewaltanwendung wie zum Beispiel den grossflächigen Einsatz von Tränengas gegen Protestierende, Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen. In der Hauptstadt Quito wurde dem Vernehmen nach einem Studierenden ins Bein geschossen. Laut dem ecuadorianischen Menschenrechtsbündnis Alianza por los Derechos Humanos wurden am 14. und 15. Juni 2022 in Quito und Cotopaxi in Verbindung mit den Protesten mindestens 36 Personen inhaftiert.
Einer der Festgenommenen war Leónidas Iza, Präsident von CONAIE. Er wurde am 14. Juni kurz nach Mitternacht in der Provinz Cotopaxi von Sicherheitskräften festgenommen und mehrere Stunden lang ohne Kontakt zur Aussenwelt und ohne Zugang zu Rechtsbeiständen festgehalten, bevor er am Abend wieder freigelassen wurde. Seine Inhaftierung war möglicherweise willkürlich, und das gegen ihn angestrengte Strafverfahren wegen «Blockierens öffentlicher Infrastruktur» basiert allem Anschein nach auf der Kriminalisierung des Rechts auf Protest.