Die 33-jährige María Teresa Rivera sass seit 2011 im Gefängnis. Sie hatte damals eine Fehlgeburt erlitten und wurde wegen «vorsätzlicher Tötung» zu 40 Jahren Haft verurteilt.
«Die Freilassung von María Teresa ist ein weiterer Schritt Richtung Gerechtigkeit für die Frauen in El Salvador, die als Bürgerinnen zweiter Klasse behandelt werden», sagt Erika Guevara-Rosas, Leiterin der Amerika-Abteilung von Amnesty International.
«María Teresa hätte nicht eine Sekunde hinter Gittern verbringen dürfen. Ihre Freilassung soll den Wandel in El Salvador beschleunigen. Wegen eines irrwitzigen Anti-Abtreibungsgesetzes befinden sich in El Salvador noch immer Dutzende von Frauen im Gefängnis. Dieses Gesetz setzt das Leben von Tausenden schwangeren Frauen und Mädchen auf Spiel.»
María Teresa Rivera war im Spital festgenommen worden. Ihre Schwiegermutter hatte sie heftig blutend im Badezimmer gefunden. Im Spital beschuldigte das Personal sie eines Schwangerschaftsabbruches und denunzierte sie bei der Polizei.
Während des Gerichtsprozesses sagte einer von María Teresas Vorgesetzten, dass sie schon im Januar 2011 von ihrer Schwangerschaft gewusst habe. Gemäss dieser Aussage wäre sie zum Zeitpunkt der Fehlgeburt im elften Monat schwanger gewesen. Obwohl die Aussage offensichtlich falsch war, wurde sie gegen María Teresa verwendet.
Das Gericht entschied zugunsten einer Freilassung von María Teresa, weil nicht genügend Beweise gegen sie vorlagen.