Teodora del Carmen Vásquez © Amnesty International
Teodora del Carmen Vásquez © Amnesty International

El Salvador: Abgeschlossene Briefaktion für Teodora del Carmen Vásquez Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen

Briefe gegen das Vergessen September 2017
Nach einer Fehlgeburt wurde Teodora del Carmen Vásquez 2008 wegen «Mordes» zu 30 Jahren Haft verurteilt. Wegen der Kriminalisierung jeglicher Schwangerschaftsabbrüche sind Frauen in El Salvador ständig der Gefahr ausgesetzt, aufgrund von Notfällen und Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt inhaftiert zu werden.

Teodora del Carmen Vásquez wurde wegen «Mordes» zu 30 Jahren Haft verurteilt, weil man ihr vorwarf, heimlich einen verbotenen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen zu haben. Inzwischen befindet sie sich bereits seit mehr als neun Jahren im Gefängnis.
Am 26. Mai beantragte der Rechtsbeistand von Teodora del Carmen Vásquez eine Wiederaufnahme ihres Verfahrens, welche am 8. Juni vom Gericht angenommen wurde. Dies ist eine positive Entwicklung, weil der Fall Teodora del Carmen Vásquez jetzt noch einmal überprüft wird. Die Abgeordneten El Salvadors werden zudem bald über eine Reform des Strafgesetzbuches diskutieren, die zu einer Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen führen könnte.

Am 13. Juli 2007 war Teodora del Carmen Vásquez bei der Arbeit, als sie plötzlich starke Schmerzen spürte. Als die Schmerzen immer stärker wurden, rief sie den Notarzt. Sie verlor das Bewusstsein und erlitt eine Fehlgeburt. Jemand auf ihrer Arbeit rief die Polizei, die sogleich kam und Teodora del Carmen Vásquez unter Mordverdacht festnahm. Man legte ihr Handschellen an und brachte sie erst dann in ein Krankenhaus. Teodora del Carmen Vásquez kommt aus einem ländlichen Gebiet El Salvadors. Ihr 13-jähriger Sohn lebt zurzeit bei seinen Grosseltern.

Wegen der Kriminalisierung jeglicher Schwangerschaftsabbrüche sind Frauen in El Salvador ständig der Gefahr ausgesetzt, aufgrund von Notfällen während der Schwangerschaft oder der Geburt inhaftiert zu werden. Viele von ihnen können sich keinen Rechtsbeistand leisten und müssen eine ungerechte Strafe absitzen.


Abgeschlossene Briefaktion