Teodora del Carmen Vásquez war bei der Arbeit, als sie plötzlich starke Schmerzen spürte. Sie konnte noch den Notarzt rufen, dann verlor sie das Bewusstsein und erlitt eine Fehlgeburt. Während sie blutüberströmt dalag, kam die Polizei, legte ihr Handschellen an und nahm sie wegen Mordverdachtes fest. Erst dann brachte man sie in ein Krankenhaus.
2008 verurteilte ein Gericht Teodora del Carmen Vásquez wegen «Mordes» zu 30 Jahren Gefängnis.
Hintergrund ist das absolute Abtreibungsverbot, das in El Salvador herrscht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Schwangerschaft eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Mutter darstellt oder Folge einer Vergewaltigung ist. Selbst Frauen, die Fehl- und Totgeburten erleiden, werden kriminalisiert: Man wirft ihnen vor, heimlich einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen zu haben. Frauen, die wie Teodora del Carmen Vásquez aus armen Verhältnissen stammen, sind besonders betroffen. Sie werden von vornherein als schuldig betrachtet und können sich häufig keinen Rechtsbeistand leisten.
BRIEFVORSCHLAG
Sehr geehrter Herr Minister
Ich bin bestürzt über das Schicksal von Teodora del Carmen Vásquez. Sie wurde nach einer erlittenen Fehlgeburt wegen «Mordes» zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt.
Hintergrund ist das absolute Abtreibungsverbot, das in El Salvador herrscht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Schwangerschaft eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Mutter darstellt oder Folge einer Vergewaltigung ist. Selbst Frauen, die Fehl- und Totgeburten erleiden, werden kriminalisiert: Man wirft ihnen vor, heimlich einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen zu haben. Frauen, die wie Teodora del Carmen Vásquez aus armen Verhältnissen stammen, sind besonders betroffen. Sie werden von vornherein als schuldig betrachtet und können sich häufig keinen Rechtsbeistand leisten.
Ich fordere Sie auf, Teodora del Carmen Vásquez umgehend und bedingungslos freizulassen und dafür zu sorgen, dass alle Frauen freigelassen werden, die im Zusammenhang mit Schwangerschaftsproblemen inhaftiert und deren Rechtsmittel ausgeschöpft sind.
Hochachtungsvoll
Höflich formulierten Brief an
Mauricio Ramírez Landaverde
Ministro de Justicia y Seguridad Pública
17 Avenida Norte, Complejo Plan Maestro, Edificio B1, nivel 1
Alamenda Juan Pablo II
San Salvador
EL SALVADOR
Fax: 00 503 – 2281 5959
E-Mail: mramirez@seguridad.gob.sv
Kopie an
Ambassade de la République d'El Salvador
Rue de Lausanne 65
1202 Genève
Fax: 022 738 47 44
E-Mail: mission.el-salvador@ties.itu.int
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