Briefe gegen das Vergessen: Claudina Velásquez Gerechtigkeit für Jurastudentin

Die 19-jährige Claudina Velásquez studierte Jura, um Anwältin zu werden, als sie 2005 erschossen wurde. Amnesty International ist in grosser Sorge, dass die Täter nicht zur Verantwortung gezogen ...

Claudina Velásquez © Privat

Die 19-jährige Claudina Velásquez studierte Jura, um Anwältin zu werden, als sie 2005 erschossen wurde. Amnesty International ist in grosser Sorge, dass die Täter nicht zur Verantwortung gezogen werden, da von erheblichen Mängeln bei der Morduntersuchung berichtet wurde. Die Hauptverdächtigen wurden nicht auf Schmauchspuren untersucht, um festzustellen, ob sie eine Schusswaffe abgefeuert hatten. Wahrscheinlich sind dadurch entscheidende forensische Beweise verloren gegangen. Auch mögliche Zeugen wurden bislang nicht befragt.

Eine grosse Zahl ähnlicher Fälle sind in Guatemala aufgrund mangelnder Beweise sowie infolge oberflächlicher Ermittlungen zu den Akten gelegt worden. Familien, die um Unterstützung ersuchen, begegnen die Behörden oft mit Gleichgültigkeit und Ablehnung. Währenddessen steigt die Zahl der in Guatemala getöteten Frauen: Laut Zahlen der Regierung kamen 2009 insgesamt 717 Frauen gewaltsam zu Tode.

2009 bedankte sich Jorge Velásquez, der Vater von Claudina, bei den Mitgliedern von Amnesty International für ihre Unterstützung: «Danke, vielen Dank für Ihre Grossherzigkeit… und für Ihre anhaltende und uneingeschränkte Unterstützung unserer Forderung nach Gerechtigkeit für Claudina, für uns und für Guatemala… Bitte lassen Sie nicht nach und vergessen Sie uns nicht. Behalten Sie uns immer in Ihren Herzen, Köpfen und Stiften, denn ohne Sie, ohne Ihre Hilfe, könnten wir den endlos scheinenden Kampf nicht führen.»


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Sehr geehrter Herr Präsident

Die 19-jährige Claudina Velásquez studierte Jura, um Anwältin zu werden, als sie 2005 erschossen wurde. Amnesty International ist in grosser Sorge, dass die Täter nicht zur Verantwortung gezogen werden, da von erheblichen Mängeln bei der Morduntersuchung berichtet wurde. Die Hauptverdächtigen wurden beispielsweise nicht auf Schmauchspuren untersucht, um festzustellen, ob sie eine Schusswaffe abgefeuert hatten. Wahrscheinlich sind dadurch entscheidende forensische Beweise verloren gegangen. Auch mögliche Zeugen wurden bislang nicht befragt.

Eine grosse Zahl ähnlicher Fälle sind in Guatemala aufgrund mangelnder Beweise sowie infolge oberflächlicher Ermittlungen zu den Akten gelegt worden.

Ich bin über diese Situation sehr besorgt und möchte Sie deshalb bitten, sicherzustellen, dass die Morduntersuchung im Fall Claudina Velásquez in koordinierter, gründlicher und zielgerichteter Weise durchgeführt wird, so dass die Verantwortlichen ohne weitere Verzögerungen zur Rechenschaft gezogen werden können.

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Juli 2010 |  Zurück zur Übersicht Juli 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren