General José Efrain Rios Montt, ehemaliger guatemaltekischer Präsident, und sein damaliger Geheimdienstchef General Mauricio Rodrigues Sánchez sind des Genozids und Verbrechens gegen die Menschlichkeit angeklagt. Sie werden beschuldigt, die Auftraggeber von 1'771 Morden an indigenen Mayas und die Verantwortlichen für die Vertreibung von Zehntausenden Menschen aus der Ixil-Region gewesen zu sein.
Seit Beginn des Prozesses am 19. März 2013 wurden bereits mehr als 100 Zeugen und Zeuginnen angehört. Die Zeugenaussagen sind grauenvoll: Ein Zeuge berichtete, wie Soldaten seiner Tochter nach der Ermordung das Herz herausgerissen haben. Andere berichteten von Massenvergewaltigungen.
Mit der Suspendierung des Prozesses müssen alle Zeugenaussagen erneut gemacht werden. Dies ist eine Missachtung der Würde der Zeugen und zwingt diese, ihre traumatischen Erfahrungen erneut zu durchleben.
«Eine Annulation des Prozesses würde die Straflosigkeit verstärken und die Rechtsstaatlichkeit in Guatemala in Frage stellen», sagt Sebastian Elgueta, Guatemalaexperte bei Amnesty International.
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