© Anaís Taracena / Amnesty International
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Guatemala: Abgeschlossene Briefaktion für Bernardo Caal Xol Menschenrechtsverteidiger aufgrund konstruierter Anklagen in Haft

Briefe gegen das Vergessen September 2020
Bernardo Caal sitzt seit mehr als zwei Jahren aufgrund konstruierter Anklagen in Haft. Er hat sich für die Rechte der indigenen Mayan Q’eqchi im Norden Guatemalas eingesetzt. Die Gemeinschaft ist von Wasserkraftprojekten am Fluss Cahabón, der den Indigenen als heilig gilt, betroffen.

Bernardo Caal, 48, ist ein Lehrer, Gewerkschafter und Menschenrechtsverteidiger, der seit mehr als zwei Jahren aufgrund konstruierter Anklagen in Haft sitzt. Er hat sich für die Rechte der indigenen Mayan Q’eqchi im Departmento Alta Verapaz im Norden Guatemalas eingesetzt. Die Gemeinschaft ist von Wasserkraftprojekten am Fluss Cahabón, der den Indigenen als heilig gilt, betroffen.

Seit 2015 wehrt sich Bernardo Caal friedlich gegen die Wasserkraftwerke Oxec I und II. Die indigenen Gemeinschaften in Santa María Cahabón haben ihn und weitere Personen damit beauftragt, rechtlich gegen Unregelmässigkeiten bei den Projekten vorzugehen. So wurde unter anderem das Recht der betroffenen Gemeinschaften auf freie, vorherige und fundierte Konsultation verletzt.

Nach Verleumdungskampagnen in mehreren Medien nahmen die Behörden Bernardo Caal am 30. Januar 2018 in Untersuchungshaft. Obwohl es keine Beweise gibt, um die Anschuldigungen gegen ihn zu erhärten, verurteilte ihn das Gericht in Cobán am 9. November 2018 zu sieben Jahren und vier Monaten Gefängnis wegen schweren Diebstahls und rechtswidriger Festsetzung von Personen. Am 30. November 2018 legten seine Rechtsbeistände Rechtsmittel ein, die noch immer hängig sind. Bereits fünf Anhörungen wurden abgesagt. Amnesty International betrachtet Bernardo Caal als gewaltlosen politischen Gefangenen.

Zudem besteht die Gefahr, dass er sich im Gefängnis mit dem Coronavirus infiziert. Seine Familie darf ihn nicht mehr regelmässig besuchen.

 

Abgeschlossene Briefaktion