Erdgas- und Erdölförderungsanlage in dem Gebiet der Lubicon Cree © AI
Erdgas- und Erdölförderungsanlage in dem Gebiet der Lubicon Cree © AI

Briefe gegen das Vergessen: Indigene Gemeinschaft der Lubicon Cree Indigene Gemeinschaft der Lubicon Cree diskriminiert

Der indigenen Gemeinschaft der Lubicon Cree gehören etwa 500 Menschen an, die in der westkanadischen Provinz Alberta leben. Im Gegensatz zu den anderen indigenen Gemeinschaft in der Provinz haben die Lubicon niemals eine rechtliche Vereinbarung mit der kanadischen Regierung abgeschlossen, um die Grenzen ihres Landes festzulegen.

Das Versprechen der Regierung, ein Lubicon-Reservat einzurichten bzw. ihre Landansprüche anzuerkennen, ist nie eingelöst worden. In den siebziger Jahren unterstützten die Behörden von Alberta die Öl- und Gasförderung auf dem Land der Lubicon – ohne jegliche Konsultation mit den Betroffenen. Sie erklärten die Lubicon zu «Besetzern» ihres eigenen Landes. Die Öl- und Gasförderung führte zu einem Zusammenbruch der traditionellen Wirtschaft, die auf ­Jagen und Fallenstellen basierte, sodass die ehemaligen Selbstversorgergemeinschaften in bittere Armut stürzten. Davon haben sich die Lubicon bis heute nicht erholt.

Bis zum heutigen Tag sind Vorkommen im Wert von etwa 14 Milliarden kanadischen Dollar im Lubicon-Gebiet gefördert worden. Die Lubicon selbst profitieren von diesem Reichtum aber nicht. Sie haben bislang keine Entschädigung erhalten. Nahezu 90 Prozent der Gemeinschaft ist auf finanzielle Unterstützung der Regierung angewiesen, die jedoch nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Gemeinschaft hat keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser. Die Unterkünfte sind überbelegt, und Krankheiten wie Tuberkulose sind bei den Lubicon weitaus häufiger als bei der übrigen Bevölkerung.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident

Der indigenen Gemeinschaft der Lubicon Cree gehören etwa 500 Menschen an, die in der westkanadischen Provinz Alberta leben. Im Gegensatz zu den anderen indigenen Gemeinschaft in der Provinz haben die Lubicon niemals eine rechtliche Vereinbarung mit der kanadischen Regierung abgeschlossen, um die Grenzen ihres Landes festzulegen. Das Versprechen der Regierung, ein Lubicon-Reservat einzurichten bzw. ihre Landansprüche anzuerkennen, ist nie eingelöst worden. In den siebziger Jahren unterstützten die Behörden von Alberta die Öl- und Gasförderung auf dem Land der Lubicon – ohne jegliche Konsultation mit den Betroffenen. Sie erklärten die Lubicon zu «Besetzern» ihres eigenen Landes. Die Öl- und Gasförderung führte zu einem Zusammenbruch der traditionellen Wirtschaft, die auf ­Jagen und Fallenstellen basierte, sodass die ehemaligen Selbstversorgergemeinschaften in bittere Armut stürzten. Davon haben sich die Lubicon bis heute nicht erholt.

Bis zum heutigen Tag sind Vorkommen im Wert von etwa 14 Milliarden kanadischen Dollar im Lubicon-Gebiet gefördert worden. Die Lubicon selbst profitieren von diesem Reichtum aber nicht. Sie haben bislang keine Entschädigung erhalten. Nahezu 90 Prozent der Gemeinschaft ist auf finanzielle Unterstützung der Regierung angewiesen, die jedoch nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Gemeinschaft hat keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser. Die Unterkünfte sind überbelegt, und Krankheiten wie Tuberkulose sind bei den Lubicon weitaus häufiger als bei der übrigen Bevölkerung.

Ich bin sehr besorgt über die Situation der Lubicon Cree und weise Sie darauf hin, dass die Anerkennung der Landrechte der Lubicon von grosser Bedeutung ist. Die Lubicon brauchen eine gerechte Lösung der Landrechtsfrage, damit sie ihre Wirtschaft wieder aufbauen und ihre eigene Lebensweise wieder pflegen können. Ich fordere Sie daher auf, keine neuen Förderlizenzen für Öl und Gas zu vergeben, bis die Landrechtskonflikte umfassend gelöst sind.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom September 2010 | Zurück zur Übersicht September 2010| Word-Dokument herunterladen| E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren