Die Auswirkungen des bewaffneten Konflikts
Die Auswirkungen des lang andauernden bewaffneten Konflikts sind für die indigenen Völker ausgesprochen destruktiv. Sie sind Opfer von Tötungen und Repressalien und werden oft von ihrem Land vertrieben. Dafür tragen alle Konfliktparteien Verantwortung. Trotz ihrer entschiedenen Haltung, sich nicht in die Feindseligkeiten einbeziehen zu lassen, sind die indigenen Völker immer grösseren Bedrohungen ausgesetzt.
Indigene werden zu Intern Vertriebenen
In den vergangenen fünf Jahren sind mehr als tausend Angehörige indigener Völker in Kolumbien ermordet und tausende aus ihrer Heimat vertrieben worden, weil sie auf strategisch oder ökonomisch wichtigem Boden wohnten.
Nach dem Büro des Uno-Hochkommissars für Menschenrechte in Kolumbien sind sieben Prozent der insgesamt vertriebenen Personen in Kolumbien Indígenas, obwohl sie nur ca. 3,4 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Viele vertriebene Indígenas berichten über den Kulturschock und die Desorientierung, die sie erfuhren, als sie in Gebiete mit einer anderen Sprache und einer für sie völlig anderen Lebensform kamen.
Regierung bleibt tatenlos
RegierungsvertreterInnen auf höchster Ebene und Angehörige der Sicherheitskräfte pflegen weiterhin Erklärungen abzugeben, in denen sie VerteidigerInnen der Rechte der indigenen Völker mit Guerillagruppen in Zusammenhang bringen. Dies schmälert die Glaubwürdigkeit der Arbeit dieser Personen in der Öffentlichkeit und lenkt die Aufmerksamkeit von den Gefahren ab, denen die indigenen Völker ausgesetzt sind.
Ausserdem trägt es dazu bei, ein Klima zu schaffen, in dem Verstösse gegen die Menschenrechte der indigenen Völker toleriert, gefördert oder erleichtert werden.