Kinder der Gemeinde San José de Apartado stehen vor einem Schild das auf die neutrale Zone hinweist. | © privat
Kinder der Gemeinde San José de Apartado stehen vor einem Schild das auf die neutrale Zone hinweist. | © privat

Solidaritäts-Fax-Aktion Die Mitglieder der Friedensgemeinde «San José de Apartadó» sagen Dankeschön

6. März 2012
Amnesty International hat am 21. Februar die Aktion «Fax-Lawine zugunsten der Friedensgemeinde San José de Apartadó» lanciert. In einer Grussbotschaft bedankt sich die Gemeinde nun für die Solidarität.

«Liebe Freundinnen und Freunde von Amnesty International
Wir kennen uns nicht und sind durch grosse Distanzen getrennt. Diese Aktion aber zeigt, dass Solidarität und Respekt für das Leben über Entfernungen und Formalitäten stehen. Es geht um die Achtung eines jeden Lebens und um Menschenwürde. Ihr helft uns dabei, der Regierung und der internationalen Gemeinschaft verständlich zu machen, dass unser Leben, unser Land und unsere Würde als Menschen respektiert werden müssen. Euer Herzblut und Mitgefühl für Menschen, die ihr nicht einmal kennt, hält unsere Hoffnung aufrecht, dass das Leben eines Tages über dem Tod stehen wird.

Jedes Mitglied unserer Gemeinde dankt euch von ganzem Herzen für eure Solidarität. Dank der Aktion sind wir noch am Leben und leisten weiterhin Widerstand. Die Aktion mag von aussen unwichtig und irrelevant erscheinen. Uns jedoch zeigt sie, dass ihr den Wert unserer Leben anerkennt und respektiert. In der Hoffnung, dass ihr eines Tages unser Projekt aus nächster Nähe kennenlernen könntet, grüssen wir euch herzlich.

Die Friedensgemeinde»

Hintergrundinformationen

Inmitten des bereits über 40 Jahre währenden internen bewaffneten Konflikts in Kolumbien haben sich die BewohnerInnen einer abgelegenen ländlichen Region im Nordwesten Kolumbiens 1997 zu einer Friedensgemeinde zusammengeschlossen und ihre Neutralität gegenüber allen bewaffneten Akteuren erklärt. Ihr Recht, nicht in den bewaffneten Konflikt hineingezogen zu werden, wird jedoch von keinem bewaffneten Akteur respektiert. Über 170 Mitglieder der Friedensgemeinde sind seit der Gründung ermordet worden und verschwunden.

In einer Solidaritäts-Fax-Aktion forderten Tausende von Amnesty-Mitgliedern Ende Februar 2012 den Präsidenten von Kolumbien auf, die Mitglieder der Friedensgemeinde zu schützen.