Kolumbienaktion in Basel
© AI Switzerland
Die Menschenrechte und der Kampf gegen die Straflosigkeit in Kolumbien sollten im Zentrum der kommenden Präsidentschaftswahlen stehen. Denn obwohl die kolumbianische Regierung momentan in Havanna, Kuba, gerade Friedensgespräche mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) führt, ist die Realität noch weit von einem echten Frieden entfernt.
Die Zahlen, welche die staatliche Institution «Centro Nacional de Memoria Historica» in einem Bericht 2013 publiziert hat, belegen dies unmissverständlich:
- Zwischen 1958 und 2012 registrierte sie fast 220‘000 Morde im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt, 80 Prozent davon betrafen Zivilpersonen.
- Zwischen 1958 und 2012 verschwanden mindestens 25‘000 Personen spurlos.
- Zwischen 1970 und 2012 wurden ungefähr 27‘000 Personen Opfer von Entführungen.
- Zwischen 1985 und 2012 wurden mehr als 5 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben.
Hinzu kommt, dass laut kolumbianischen Organisationen allein im Jahr 2013 mehr als 70 MenschenrechtsverteidigerInnen und mindestens 27 GewerkschafterInnen ermordet wurden.
Offener Brief an PräsidentschaftskandidatInnen
Amnesty International fordert die KandidatInnen auf, öffentlich zu bekennen, dass ein dauerhafter Friede nur mittels Gerechtigkeit und dem Respekt der Menschenrechte zu erreichen ist. Gleichzeitig werden sie dazu aufgefordert, konkrete Massnahmen zu nennen, welche sie zu den wichtigsten Menschenrechtsanliegen zu ergreifen gedenken, darunter:
- Den Schutz der Zivilbevölkerung, vor allem von AfrokolumbianerInnen, Indigenen, KleinbäuerInnen, Vertriebenen, MenschenrechtsverteidigerInnen und Frauen, die alle zu den am meisten gefährdeten Bevölkerungsteilen gehören.
- Das Recht der Opfer von Menschenrechtsverletzungen auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung.
Zur internationalen Medienmitteilung auf Englisch
Lesen Sie den offenen Brief an die PräsidentschaftskandidatInnen auf Englisch oder Spanisch.