© Amnesty International, Joan X. Vázquez
© Amnesty International, Joan X. Vázquez

Kuba: Briefaktion für Maykel Castillo Pérez (AKA Maykel Osorbo) und Luis Manuel Otero Alcántara / Abgeschlossene Aktion Sorge um Gesundheit von zwei Gewissensgefangenen

Briefe gegen das Vergessen Juni 2022
Die gewaltlosen politischen Gefangenen Maykel Castillo Pérez und Luis Manuel Otero Alcántara sitzen seit Juli 2021 in Haft. Ihnen drohen mehrere Jahre Gefängnis. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends, doch die benötigte medizinische Hilfe wird ihnen verwehrt.

Am 11. Juli 2021 fanden in Kuba landesweite friedliche Proteste gegen die Wirtschaftspolitik, den Mangel an Medikamenten, den Umgang mit Covid-19 und die massiven Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit statt. Hunderte von Menschen, die an den Protesten teilnahmen, wurden von den Regierungsbehörden festgenommen und inhaftiert – unter ihnen auch Maykel Castillo Pérez und Luis Manuel Otero Alcántara. Amnesty International erklärte beide zu gewaltlosen politischen Gefangenen, da sie nur ihr Recht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen hatten.

Die beiden gehören zur Initiative Movimiento San Isidro, in der sich zahlreiche Künstler*innen, Journalist*innen, Akademiker*innen und Aktivist*innen für die Meinungsfreiheit auf Kuba engagieren. Die Bewegung wurde ursprünglich gegründet, um gegen das Gesetz Nr. 349 zu protestieren, das 2018 eingeführt wurde und Künstler*innen stark zensiert.

Am 8. März kündigte das Städtische Volksgericht von Zentral-Havanna ohne Angabe eines Termins die Eröffnung der mündlichen Verhandlung gegen Maykel Castillo Pérez und Luis Manuel Otero Alcántara an. Ihnen wird unter anderem fortgesetzte Beleidigung der Symbole des Landes, Diffamierung von Institutionen und Organisationen sowie von Helden und Märtyrern, Angriff, Widerstand und Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert zehn bzw. acht Jahre Haft.

Im März 2022 erfuhr Amnesty, dass sich der durch die Haft ohnehin schon schlechte Gesundheitszustand von Maykel Castillo Pérez weiter verschlechtert hat. Auch Luis Manuel Otero Alcántara geht es inzwischen gesundheitlich sehr schlecht. Die notwendige ärztliche Hilfe erhalten sie beide nicht.

 

Abgeschlossene Briefaktion