Wer sich in Mexiko für die Menschenrechte einsetzt, lebt gefährlich  © Privat
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Mexiko

Jahresbericht 2008 Amtliche Bezeichnung: Vereinigte Mexikanische Staaten Staats- und Regierungschef: Felipe Calderón Hinojosa Todesstrafe: für alle Straftaten abgeschafft Einwohner: 109,6 Millionen Le
Jahresbericht 2008

Amtliche Bezeichnung: Vereinigte Mexikanische Staaten
Staats- und Regierungschef: Felipe Calderón Hinojosa
Todesstrafe: für alle Straftaten abgeschafft
Einwohner: 109,6 Millionen
Lebenserwartung: 75,6 Jahre
Kindersterblichkeit (m /w): 22 / 18 pro 1000 Lebendgeburten
Alphabetisierungsrate: 91,6 Prozent

Im Verlauf des Berichtsjahrs wurden in Mexiko erneut eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen begangen, die in einzelnen Bundesstaaten eine Systematik erkennen liessen. Die Mehrzahl der Menschenrechtsverletzungen
wurde indes nicht geahndet. Mehrfach gingen Polizeikräfte bei der Auflösung von Demonstrationen mit exzessiver Gewalt vor und fügten zahlreichen Demonstrierenden Verletzungen zu.

Auch aus dem Bundesstaat Oaxaca trafen erneut Meldungen über Menschenrechtsverletzungen ein. Angehörige des Militärs übernahmen Polizeiaufgaben und begingen bei deren Durchführung schwere Menschenrechtsverletzungen und in einigen Fällen sogar Tötungen. Im Hinblick auf die Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen der vergangenen Jahrzehnte erzielte die Regierung keine Fortschritte, weil die Verantwortlichen von der Justiz nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.

Journalisten und Menschenrechtsverteidiger wurden bedroht und ermordet. Berichten zufolge missbrauchten Behörden in einigen Bundesstaaten das Rechtssystem dazu, politisch und sozial engagierte Bürger strafrechtlich
zu verfolgen. Indigene Gemeinschaften, Migranten und andere benachteiligte Gruppen erfuhren nach wie vor Diskriminierung, und es wurden ihnen grundlegende Leistungen verwehrt.

Da bei der Planung von Entwicklungs- oder Investitionsprojekten oftmals die betroffenen Bewohner nicht am Konsultationsprozess beteiligt wurden, brachen Konflikte aus. Oftmals blieb betroffenen Gemeinden die Möglichkeit verschlossen, vor Gericht ihre Rechte einzuklagen. Trotz einiger Fortschritte bei Gesetzesreformen war Gewalt gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet. Den überlebenden Opfern wurden oftmals die rechtlichen Möglichkeiten verwehrt, Gerechtigkeit einzufordern.

Der Eintrag im Jahresbericht 2008 basiert auf Vorkommnissen und Daten aus dem Jahr 2007

 

Ganzer Eintrag im Jahresbericht (Englisch) auf: thereport.amnesty.org

 

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