MigrantInnen werden ausgefragt
Am 8. August gegen 11:30 Uhr wandten sich ein Mann und eine Frau an drei salvadorianische Migranten, die am örtlichen Bahnhof auf einen Güterzug warteten, mit dem sie in Richtung US-amerikanische Grenze fahren wollten. Der Mann, der eine Waffe an einem Gürtel trug, und die Frau boten den Migranten Essen und eine Mitfahrt in ihrem Wagen an. Sie befragten die drei Männer zu der Unterkunft für Migrant/innen in Saltillo (Casa del Migrante de Saltillo), aus der die drei gerade kamen, und den daran untergekommenen MigrantInnen, insbesondere zu den Frauen.
Migranten-Unterkunft ist nicht sicher
Die Migranten weigerten sich, dem Paar Informationen zu geben. Dann sahen sie, wie etwa 50 Meter entfernt eine Gruppe bewaffneter Männer vier Migrant/innen in zwei Fahrzeuge zwang und mit ihnen wegfuhr. Die drei Salvadorianer rannten zur Herberge zurück. Als sie dort ankamen, sahen sie dieselbe Frau mit MigrantInnen sprechen, die den Eingang der Unterkunft bewachten. Sie sagte, sie sei dort, um zwei MigrantInnen abzuholen. Sie befragte die TürsteherInnen, wer in der Unterkunft sei und welche Sicherheitsvorkehrungen die Herberge hätte. Als die drei Salvadorianer kamen, ging sie weg. Drei honduranische Migrant/innen gaben an, das diese Frau und der bewaffnete Mann am 5. August gegen 19 Uhr versucht hatten, sie am Bahnhof mit dem selben Angebot zu sich zu locken.
Einschüchterungen sind bekannt, doch der Staat unternimmt zu wenig
MigrantInnen und MitarbeiterInnen der Casa del Migrante de Saltillo sind bereits zuvor eingeschüchtert worden. Im Oktober 2009 erhielten MitarbeiterInnen mehrere einschüchternde Anrufe und in einem Akt von Vandalismus wurde ihre Stromversorgung zerstört. Die Gefahr für die MitarbeiterInnen und MigrantInnen in der Unterkunft ist so hoch, dass die staatliche mexikanische Menschenrechtskommission und die interamerikanische Menschenrechtskommission die Behörden aufgefordert haben, sie zu schützen. Doch die Schutzmassnahmen sind nicht in vollem Umfang umgesetzt worden und die Menschen in der Unterkunft sind weiter gefährdet.
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