Inés Fernández Ortega et Valentina Rosendo Cantú. © CDHM Tlachinollan
Inés Fernández Ortega et Valentina Rosendo Cantú. © CDHM Tlachinollan

Brief gegen das Vergessen: Inés Fernández Ortega und Valentina Rosendo Cantú Frauen durch Militärangehörige vergewaltigt

Inés Fernández Ortega und Valentina Rosendo Cantú wurden 2002 von mexikanischen Soldaten vergewaltigt. Obwohl sie Anzeige erstatteten, wurde bis heute weder eine gründliche Untersuchung durchgeführt, noch ein Beteiligter zur Verantwortung gezogen.

Inés Fernández wurde am 22. März 2002 vergewaltigt. Drei Soldaten betraten ihr Haus, als sie im Beisein ihrer drei Kinder das Essen zubereitete. Ein Soldat vergewaltigte sie, während die anderen beiden zusahen. Valentina Rosendo wurde von den Soldaten angegriffen, als sie am Fluss Kleidung wusch. Sie war erst 17 Jahre alt. Die Soldaten bedrohten das Mädchen und zwei von ihnen vergewaltigten sie.

Inés Fernández und Valentina Rosendo gehören der indigenen Gemeinschaft Me’phaa (Tlapane-ca) an. Indigene Frauen erstatten nach Vergewaltigungen selten Anzeige, da sie sich vielen kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Barrieren gegenüber sehen.

Insbesondere angesichts der Versuche von Militärermittlern, die Anschuldigungen zu widerlegen und den Opfern die Beweislast zuzuschieben, haben die beiden Frauen mit der Anzeige und der weiteren Verfolgung ihrer Fälle vor mexikanischen und internationalen Gerichten viel Mut bewiesen. Die Zivilbehörden untersuchten die Fälle der beiden Frauen nur unzureichend. Darüber hinaus wurden sie und ihre Familien eingeschüchtert. Am 28. August 2010 näherten sich zwei Männer der Tochter von Inés Fernández und drohten, die Familie zu töten, wenn sie die Gegend nicht verliesse.

Im August 2010 gab der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte zwei Urteile zu Mexiko bekannt, in denen er eine umfassende Untersuchung durch die mexikanischen Zivilbehörden, Entschädigungszahlungen und eine Reform des Militärjustizsystems forderte.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Briefvorschlag und Forderungen

Sehr geehrter Herr Präsident

Inés Fernández Ortega und Valentina Rosendo Cantú der indigenen Gemeinschaft Me’phaa (Tlapane-ca) wurden 2002 von mexikanischen Soldaten vergewaltigt. Obwohl sie Anzeige erstatteten, wurde bis heute weder eine gründliche Untersuchung durchgeführt, noch ein Beteiligter zur Verantwortung gezogen.

Inés Fernández wurde am 22. März 2002 vergewaltigt. Drei Soldaten betraten ihr Haus, als sie im Beisein ihrer drei Kinder das Essen zubereitete. Ein Soldat vergewaltigte sie, während die anderen beiden zusahen. Valentina Rosendo wurde von den Soldaten angegriffen, als sie am Fluss Kleidung wusch. Sie war erst 17 Jahre alt. Die Soldaten bedrohten das Mädchen und zwei von ihnen vergewaltigten sie.

Insbesondere angesichts der Versuche von Militärermittlern, die Anschuldigungen zu widerlegen und den Opfern die Beweislast zuzuschieben haben die beiden Frauen mit der Anzeige und der weiteren Verfolgung ihrer Fälle vor mexikanischen und internationalen Gerichten viel Mut bewiesen. Die Zivilbehörden untersuchten die Fälle der beiden Frauen nur unzureichend. Darüber hinaus wurden sie und ihre Familien eingeschüchtert. Am 28. August 2010 näherten sich zwei Männer der Tochter von Inés Fernández und drohten, die Familie zu töten, wenn sie die Gegend nicht verliesse.

Im August 2010 gab der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte zwei Urteile zu Mexiko bekannt, in denen er eine umfassende Untersuchung durch die mexikanischen Zivilbehörden, Entschädigungszahlungen und eine Reform des Militärjustizsystems forderte.

Ich bin sehr besorgt über diese Situation und fordere Sie dazu auf, das verbindliche Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte umgehend umzusetzen. Dazu gehört sowohl die umfassende und unparteiische Untersuchung der Vergewaltigungen und Folterungen von Inés Fernández Ortega und Valentina Rosendo Cantú durch ein Zivilgericht, als auch die Zusicherung wirksamer Schutzmassnahmen und angemessener Entschädigungszahlungen.

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Februar 2011 |Zurück zur Übersicht Februar 2011| Word-Dokument herunter-laden | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren