Miriam López, Hausfrau und Mutter von vier Kindern, wurde 2011 von Angehörigen des mexikanischen Militärs vergewaltigt und in anderer Weise gefoltert. Zwei Soldaten nahmen sie am 2. Februar 2011 in ihrem Heimatort Ensenada im Bundesstaat Baja California willkürlich fest. Sie hielten Miriam López zunächst eine Woche lang in einer Kaserne gefangen und verhörten sie bezüglich mutmasslicher Drogendelikte. In dieser Zeit wurde Miriam López dreimal vergewaltigt und mit Elektroschocks und simuliertem Ersticken gefoltert. Sie wurde ausserdem gezwungen, in schmerzhaften Positionen zu verharren. Die Soldaten zeigten ihr Bilder von ihrem Mann und ihren Kindern und drohten damit, ihnen etwas anzutun, sollte sie nicht kooperieren. Miriam López wurde schliesslich im September 2011 ohne Anklage freigelassen. Bisher ist in diesem Fall niemand zur Rechenschaft gezogen worden.
So wie Miriam López erging es in den vergangenen Jahren Tausenden weiteren Personen im Gewahrsam der mexikanischen Behörden. Insbesondere der vermehrte Einsatz von Soldaten zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens hat zur Folter und Misshandlung von Inhaftierten beigetragen. Der UNO-Ausschuss gegen Folter erteilte der mexikanischen Regierung im Jahr 2012 Empfehlungen, deren vollständige Umsetzung zur Eindämmung der Folter und Misshandlung führen würde.
Diese Briefaktion ist abgeschlossen
Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen von Juli 2013 | Word-Version herunterladen | E-Mail Alerts für «Briefe» abonnieren