Die Zusage wichtiger Regierungsmitglieder, das Verschwindenlassen zu stoppen und die Opfer ausfindig zu machen, ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Menschenrechte. Die Ankündigung allein reicht jedoch nicht aus: Den Angehörigen wird nur geholfen, wenn die Täter zur Verantwortung gezogen werden und der Aufenthaltsort der Opfer bekannt gegeben wird.
Der Amnesty-Bericht Confronting a nightmare: Disappearances in Mexico dokumentiert die Praxis des Verschwindenlassens und deckt auf, dass sogar Regierungsmitglieder und Beamte darin verwickelt sind.
Die Regierung hat offiziell bestätigt, dass mindestens 26‘000 Menschen als Verschwunden gelten oder länger als sechs Jahre vermisst gemeldet sind. Der Innenminister wollte diese Zahl in der vergangenen Woche nach unten korrigieren, obwohl es immer noch keine offiziellen Untersuchungen gibt.
«Die hohe Zahl der Verschwundenen zeigt, welchen Herausforderungen die Regierung von Enrique Peña Nieto gegenübersteht, um Menschenrechte zu wahren: Die Praxis des Verschwindenlassens muss gestoppt werden, die Opfer müssen ausfindig gemacht und die Verantwortlichen bestraft werden, egal, ob es sich um Kriminelle oder Staatsbedienstete handelt», sagt Rupert Know, Mexiko-Researcher bei Amnesty International.
Lesen Sie mehr:
Bericht «Confronting a nightmare: Disappearances in Mexico».
Bericht auf Spanisch «Enfrentarse a una pesadilla»
Die Geschichten von vier Verschwundenen (auf Englisch).
Medienmitteilung veröffentlicht: 4. Juni 2013
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