Am 7. August 2012 brachen Marinesoldaten um 3 Uhr nachts in das Haus von Claudia Medina Tamariz in Veracruz ein. Gefesselt und mit verbundenen Augen wurde sie in einem Lieferwagen zu einem Marinestützpunkt gebracht. Ihren Angaben zufolge musste sie dort Elektroschocks über sich ergehen lassen und wurde von Soldaten geschlagen und getreten. Sie berichtet ausserdem von sexuellen Übergriffen. Anschliessend wurde sie auf einen Stuhl gefesselt und in die brennende Nachmittagssonne gesetzt.
Claudia Medina wurde unter anderem «Mitgliedschaft in einer kriminellen Bande» vorgeworfen, was sie entschieden bestreitet. Am 8. August brachte man sie gemeinsam mit anderen Inhaftierten ins Büro des Generalstaatsanwalts. Dort wurde sie gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, die sie nicht durchlesen durfte. Eine knappe Woche nach ihrer Festnahme zog sie ihre Aussage zurück und berichtete von den Umständen ihrer Festnahme und der Folter. Bis auf illegalen Waffenbesitz wurden alle Anschuldigungen fallen gelassen. Claudia Medina kam bis zur genauen Klärung der Umstände gegen Kaution frei. Als sie wegen illegalen Waffenbesitzes im September 2012 vor Gericht stand, beschrieb sie noch detaillierter die Folter, die sie ertragen musste. Daraufhin ordnete der Richter die Untersuchung der Vorwürfe durch die Generalstaatsanwaltschaft an.
Doch bis heute ist niemand für die Folter an Claudia Medina zur Rechenschaft gezogen worden. Sie hat wiederholt nachgefragt und sogar Beschwerde bei der Nationalen Menschenrechtskommission eingereicht. Die Behörden sind ihren Verpflichtungen aus dem Istanbul-Protokoll allerdings noch immer nicht nachgekommen. Demnach müsste Claudia Medina medizinisch und psychologisch untersucht werden, um die Folter und ihre Folgen zu dokumentieren.
Briefvorschlag und Forderungen
Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt
Am 7. August 2012 brachen Marinesoldaten nachts in das Haus von Claudia Medina Tamariz in Veracruz ein. Gefesselt und mit verbundenen Augen wurde sie in einem Lieferwagen zu einem Marinestützpunkt gebracht. Ihren Angaben zufolge musste sie dort Elektroschocks über sich ergehen lassen und wurde von Soldaten geschlagen und getreten. Sie berichtet ausserdem von sexuellen Übergriffen. Anschliessend wurde sie auf einen Stuhl gefesselt und in die brennende Nachmittagssonne gesetzt.
Claudia Medina wurde unter anderem «Mitgliedschaft in einer kriminellen Bande» vorgeworfen, was sie entschieden bestreitet. Im Büro des Generalstaatsanwalts wurde sie gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, die sie nicht durchlesen durfte. Eine knappe Woche nach ihrer Festnahme zog sie ihre Aussage zurück und berichtete von den Umständen ihrer Festnahme und der Folter. Bis auf illegalen Waffenbesitz wurden alle Anschuldigungen fallen gelassen. Claudia Medina kam bis zur genauen Klärung der Umstände gegen Kaution frei. Als sie wegen illegalen Waffenbesitzes im September 2012 vor Gericht stand, beschrieb sie die Folter, die sie ertragen musste. Daraufhin ordnete der Richter die Untersuchung der Vorwürfe durch die Generalstaatsanwaltschaft an.
Doch bis heute ist niemand für die Folter an Claudia Medina zur Rechenschaft gezogen worden. Sie hat wiederholt nachgefragt und sogar Beschwerde bei der Nationalen Menschenrechtskommission eingereicht. Die Behörden sind ihren Verpflichtungen aus dem Istanbul-Protokoll allerdings noch immer nicht nachgekommen.
Ich bin sehr besorgt über diese Situation und fordere Sie höflich auf, effektive Ermittlungen zu den von Claudia Medina Tamariz erhobenen Folter- und Misshandlungsvorwürfen einzuleiten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung müssen öffentlich gemacht werden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Zudem fordere ich, dass Claudia Medina Tamariz medizinisch und psychologisch untersucht wird, wie es die Regeln der Vereinten Nationen vorschreiben.
Hochachtungsvoll
Höflich formulierter Brief an:
Jesús Murillo Karam
Federal Attorney General
Paseo de la Reforma 211-213
Col. Cuauhtémoc, C.P. 06500
México D.F.
MEXIKO
Kopie an:
Botschaft von Mexiko
Weltpoststrasse 20
3015 Bern
Fax: 031 357 47 49
E-Mail: [email protected]
Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Mai 2014 | Word-Version herunterladen | E-Mail Alerts für «Briefe» abonnieren