Héctor Rangel Ortiz und zwei seiner Kollegen verschwanden am 10. November 2009 in Monclova, einer Stadt im nordmexikanischen Bundesstaat Coahuila. Héctor Rangel war bis zu seinem Verschwinden im Familienunternehmen tätig und befand sich in Monclova auf Geschäftsreise. Er rief von einem Hotel aus zuhause an und schilderte seiner Familie, dass die örtliche Polizei seine Kollegen angehalten und ihren Wagen sichergestellt habe. Er werde jetzt zur Polizeiwache gehen, um Näheres herauszufinden. Nach diesem Anruf hat niemand mehr etwas von den drei Männern gehört.
Kurz nach diesem letzten Lebenszeichen reisten die Geschwister von Héctor Rangel Ortiz, Brenda und Enrique Rangel, nach Monclova, um nach ihm zu suchen. Doch schon bald verliessen sie fluchtartig die Stadt, da sie um ihr Leben fürchteten: Die Polizei und die Staatsanwaltschaft drohten, ihnen würde dasselbe zustossen, wenn sie sich nicht heraushielten.
Die Angehörigen hören nicht auf, nach Héctor Rangel zu suchen, obwohl die Familie schikaniert wird, weil sie die Behörden aufgefordert hat, herauszufinden, wo sich Héctor Rangel befindet und dafür zu sorgen, dass die Verantwortlichen für sein Verschwinden vor Gericht gestellt werden. Die Familien der beiden anderen Männer haben zu grosse Angst, um Anzeige zu erstatten. Brenda Rangel schildert die Situation in einem Video: www.bit.ly/brendarangel.
Mehr als 26.000 Menschen sind zwischen 2006 und Februar 2013 in Mexiko offiziell als vermisst gemeldet worden. Meist sind mächtige kriminelle Banden dafür verantwortlich, doch auch BehördenvertreterInnen sind häufig in das Verschwinden verwickelt. Die Behörden führen in der Regel keine Untersuchungen dieser Fälle durch.
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Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Januar 2014 | Word-Version herunterladen | E-Mail Alerts für «Briefe» abonnieren