Demonstration für die verschwundenen Studenten in Mexiko, 22. Oktober 2014 © Alonso Garibay / Amnistía Internacional México
Demonstration für die verschwundenen Studenten in Mexiko, 22. Oktober 2014 © Alonso Garibay / Amnistía Internacional México

Verschwundene Studenten in Mexiko Generalstaatsanwalt offenbart gravierende Ermittlungsmängel

10. November 2014
In seiner bisher ausführlichsten Berichterstattung über das Verschwinden der 43 Studenten, ist der mexikanische Generalstaatsanwalt Jesus Murillo Karam in keinster Weise auf die Komplizenschaft der Regierung mit dem organisierten Verbrechen eingegangen. Er stellte die tragischen Ereignisse nicht als Staatsverbrechen, sondern als isolierte Tat verbrecherischer Gruppen dar.

Als Hauptverdächtiger macht die Generalstaatsanwaltschaft den Gemeindepräsidenten Igualas aus. Obwohl dieser nicht zum ersten Mal des gezielten Tötens von lokalen AktivistInnen verdächtigt wird, hat die Staatsanwaltschaft die Anschuldigungen gegen ihn bisher immer wieder fallen gelassen. «Wenn den Vorwürfen gegen den Gemeindepräsidenten von Iguala schon früher seriös nachgegangen worden wäre, hätten die jüngsten Morde und das erzwungene Verschwinden der Studenten vielleicht verhindert werden können», sagt Erika Guevara Rosas, die Leiterin der Amerikakoordination von Amnesty International.

Im Laufe der Ermittlungen wurden bisher 19 Massengräber entdeckt und 74 Personen festgenommen. Gewissheit über das Schicksal der am 26. September 2014 verschwundenen Studenten herrscht nach wie vor keine.

Internationale Medienmitteilung (Englisch)