Am 10. Juli 2012 nahm die Polizei von Sinaloa Yecenia Armenta Graciano willkürlich fest. In Haft wurde Yecenia während 15 Stunden mit Schlägen, simuliertem Ersticken und Vergewaltigungen gefoltert, bis sie die Beteiligung am Mord an ihrem Mann «gestand».
Obwohl nationale und internationale Expertisen bewiesen, dass Yecenia gefoltert worden war, bestand die Staatsanwaltschaft von Sinaloa darauf, sie wegen Mordes anzuklagen.
«Die Tatsache, dass keiner der Folterer für diese Tat einen Fuss ins Gefängnis gesetzt hat, zeugt von dem gravierenden Mangel an Unabhängigkeit zwischen den für den Fall zuständigen Behörden. Die Tatverantwortlichen müssen zivilrechtlich verfolgt und Yecenia muss für die erlittenen Qualen entschädigt werden,» sagt Erika Guevara Rosas, Amerika-Direktorin von Amnesty International.
Amnesty International setzt sich in Mexiko zugunsten mehrerer Menschen ein, die Folter überlebt haben. Yecenia gehört einer Gruppe mutiger Frauen an, die eine nationale Kampagne mit dem Namen «Das Schweigen brechen» gestartet haben. Die Kampagne will auf sexuelle Gewalt und andere Formen von Folter aufmerksam machen.