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Mexiko: Abgeschlossene Briefaktion für José Adrián Minderjähriger in Polizeigewahrsam misshandelt

Briefe gegen das Vergessen Juni 2018
Im Februar 2016 wurde José Adrián im Alter von 14 Jahren von der Polizei festgenommen, von ihr misshandelt und zu einem Geständnis gezwungen. Zwei Jahre nach dem Vorfall, sind die Täter noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen worden.

José Adrián gehört der indigenen Gemeinschaft der Maya an. Er lebt in X-Can, einer kleinen Gemeinde im Bundesstaat Yucatán im südöstlichen Mexiko.

Am 25. Februar 2016 verliess José Adrián gegen 21:00 Uhr seine Schule, um sich auf den Heimweg zu machen. In der Nähe fand ein Strassenkampf statt, an dem mehrere Jugendliche beteiligt waren. Als die Polizei am Tatort ankam, warfen Unbekannte mit Steinen und beschädigten den Streifenwagen. José Adrián, der die Stelle passierte, wurde festgenommen und gegen das Polizeiauto geschleudert. Als er im Auto sass, trat einer der Polizeibeamten gegen seinen Kopf und verletzte ihn dadurch am Hals. Laut dem Polizeibericht wurde er wegen Vandalismus und Beschädigung des Polizeiwagens verhaftet.

José Adrián wurde in eine Hafteinrichtung der nahegelegenen Stadt Chemax gebracht. Dort legten BeamtInnen ihm Handschellen an und hängten ihn damit an etwas auf, das entweder von der Decke hing oder hoch oben an der Wand befestigt war, genau konnte es José Adrián nicht sagen. Schliesslich zwangen sie ihn zu einem Geständnis. Die Polizei beschuldigte den Jungen ausserdem, Marihuana in seinem Rucksack zu haben, obwohl sie nirgendwo Drogen finden konnten. Als die Eltern eine Erklärung unterzeichneten, in der sie zusagten, für den Schaden am Polizeiwagen aufzukommen und eine Geldstrafe zu zahlen, kam José Adrián frei.

Die Familie reichte eine Beschwerde bei der Menschenrechtskommission des Bundesstaates Yucatán (CODHEY) ein. Aber selbst zwei Jahre nach dem Vorfall, sind die TäterInnen noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen worden.

 

Abgeschlossene Briefaktion