Angehörige der indigenen Gemeinschaften der Yakye Axa und der Sawhoyamaxa
Seit mehr als zehn Jahren leben rund 90 Familien der indigenen Gemeinschaft der Yakye Axa auf einem schmalen Streifen Land zwischen einer Landstrasse und einer Rinderfarm, die den Grossteil ihres Siedlungsgebiets eingenommen hat. In der Nähe der Yakye Axa-Gemeinschaft leben am Rande der Strasse auch etwa 90 Familien der indigenen Gemeinschaft der Sawhoyamaxa. Private Landbesitzer haben das Land gekauft, auf dem die Yakye Axa- und die Sawhoyamaxa-Gemeinschaften seit Generationen lebten. Doch wenn den Gemeinschaften der Zugang zu ihrem Land verwehrt wird, können sie nicht mehr fischen, ihre Felder nicht mehr bestellen und müssen ihre traditionelle Lebensweise aufgeben.
Da der Staat keine medizinische Versorgung bereitstellt, sind schon zahlreiche Angehörige beider Gemeinschaften an vermeidbaren Krankheiten gestorben, darunter auch Kinder. Die beiden Gemeinschaften haben sich zusammengeschlossen, um Druck auf die paraguayische Regierung auszuüben, damit diese ihre Landansprüche anerkennt.
Mit Unterstützung der paraguayischen Nichtregierungsorganisation «Tierraviva» und dem «Zentrum für Gerechtigkeit und Völkerrecht» (CEJIL) brachten die Gemeinschaften ihre Fälle vor die Interamerikanische Menschenrechtskommission und den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte. In den Jahren 2005 und 2006 sprach der Gerichtshof in den Fällen der Gemeinschaften der Yakye Axa und der Sawhoyamaxa ein Urteil und stellte der Regierung Paraguays ein Ultimatum von drei Jahren, binnen derer das Land an die indigenen Gemeinschaften zurückgegeben werden muss. Dieses Ultimatum ist mittlerweile in beiden Fällen abgelaufen.
Die Lebenssituation der Gemeinschaften wird immer hoffnungsloser. Im November 2008 wandten sie sich schliesslich an Amnesty International und baten um Unterstützung bei ihren Bemühungen. José González, Angehöriger der Sawhoyamaxa, sagte gegenüber Amnesty International: «Bitte zeigen Sie sich mit uns solidarisch.»
Forderungen der abgeschlossenen Aktion
Sehr geehrter Herr Präsident,
Seit mehr als zehn Jahren leben rund 90 Familien der indigenen Gemeinschaft der Yakye Axa auf einem schmalen Streifen Land zwischen einer Landstrasse und einer Rinderfarm, die den Grossteil ihres Siedlungsgebiets eingenommen hat. In der Nähe der Yakye Axa-Gemeinschaft leben am Rande der Strasse auch etwa 90 Familien der indigenen Gemeinschaft der Sawhoyamaxa. Private Landbesitzer haben das Land gekauft, auf dem die Yakye Axa- und die Sawhoyamaxa-Gemeinschaften seit Generationen lebten. Doch wenn den Gemeinschaften der Zugang zu ihrem Land verwehrt wird, können sie nicht mehr fischen, ihre Felder nicht mehr bestellen und müssen ihre traditionelle Lebensweise aufgeben.
In den Jahren 2005 und 2006 sprach der Gerichtshof in den Fällen der Gemeinschaften der Yakye Axa und der Sawhoyamaxa ein Urteil und stellte ein Ultimatum von drei Jahren, binnen derer das Land an die indigenen Gemeinschaften zurückgegeben werden muss. Dieses Ultimatum ist mittlerweile in beiden Fällen abgelaufen und die Lebenssituation der Gemeinschaften wird immer hoffnungsloser.
Ich fordere Sie auf, sehr geehrter Herr Präsident, sicherzustellen, dass die paraguayischen Behörden die Entscheidungen des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte hinsichtlich der Gemeinschaften der Yakye Axa und der Sawhoyamaxa umsetzen.
Hochachtungsvoll
Dieser Brief ist Teil der «Briefe gegen das Vergessen» von Oktober 2009
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