US-Soldatin bewacht Gefangene in Guantánamo, die kniend der Bruthitze ausgesetzt sind  © US DoD
US-Soldatin bewacht Gefangene in Guantánamo, die kniend der Bruthitze ausgesetzt sind © US DoD

USA

Jahresbericht 2008 Amtliche Bezeichnung: Vereinigte Staaten von Amerika Staats- und Regierungschef: George W. Bush Todesstrafe: nicht abgeschafft Einwohner: 303,9 Millionen Lebenserwartung: 77,9 Jahre
Jahresbericht 2008

Amtliche Bezeichnung: Vereinigte Staaten von Amerika
Staats- und Regierungschef: George W. Bush
Todesstrafe: nicht abgeschafft
Einwohner: 303,9 Millionen
Lebenserwartung: 77,9 Jahre
Kindersterblichkeit (m /w): 8 / 8 pro 1000 Lebendgeburten

Die US-Behörden hielten nach wie vor Hunderte von ausländischen Staatsbürgern auf dem US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba fest, auch wenn mehr als 100 Guantánamo-Häftlinge im Berichtsjahr an andere Orte verlegt wurden. Die auf Kuba einsitzenden Personen waren zeitlich unbefristet inhaftiert, die überwiegende Mehrheit von ihnen ohne Anklageerhebung und faktisch ohne die Möglichkeit, ein US-amerikanisches Gericht anzurufen, um die Rechtmässigkeit der Inhaftierung
prüfen zu lassen. Die meisten von ihnen sassen in Hochsicherheitstrakten in Isolationshaft, was Anlass zu grosser Besorgnis über ihr körperliches und psychisches Wohlergehen gab.

Im Juli genehmigte Präsident George W. Bush die Fortsetzung des vom Geheimdienst CIA durchgeführten geheimen Inhaftierungs- und Verhörprogramms. Im Dezember gab der Direktor der CIA bekannt,
dass der Geheimdienst Videoaufzeichnungen von Verhören mutmasslicher Terroristen vernichtet habe. Soldaten, die den Militäreinsatz im Irak aus
Gewissensgründen verweigerten, wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nach wie vor wurden Häftlinge von Polizeibeamten und vom Wachpersonal misshandelt. Dutzende von Menschen starben, nachdem Polizeikräfte Taser (Elektroschockwaffen) gegen sie eingesetzt hatten.

Auf allen Verwaltungsebenen mangelte es an angemessenen Massnahmen, um der sexuellen Gewalt gegen Frauen indianischer Herkunft entgegenzutreten. Die in vielen Bereichen verbreitete Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen gab weiterhin Anlass zur Besorgnis. Dies galt zum Beispiel bei Einsätzen der Polizei, bei der Strafverfolgung und bei der Zuteilung von Wohnungen. Im Berichtsjahr fanden 42 Hinrichtungen statt.

Ende September entschied der Oberste Gerichtshof, die Verfassungsmässigkeit von tödlichen Injektionen für Hinrichtungen zu überprüfen, was faktisch zu einem Moratorium für Hinrichtungen mit dieser Methode führte. Im Dezember schaffte New Jersey – als erster Bundesstaat seit mehr als 40 Jahren – die Todesstrafe ab.

Der Eintrag im Jahresbericht 2008 basiert auf Vorkomnissen und Daten aus dem Jahr 2007

Ganzer Eintrag im Jahresbericht (Englisch) auf: thereport.amnesty.org


Alle AI-Dokumente zu den USA auf der internationalen Website (englisch) »