Seine Haftbedingungen «verletzen die Verpflichtungen der USA, Häftlinge menschlich zu behandeln», sagt Susan Lee, Amerika-Direktorin der Menschenrechtsorganisation.
Für Manning – von dem keine Gewalttätigkeit bekannt ist und dem sein offizieller Militärpsychiater bescheinigt, keinen besonderen Schutz vor Selbstverletzung zu brauchen – gilt die höchste Sicherheitsstufe. Er bekommt weder Polster noch Decken, unterliegt Schlafbeschränkungen und wird alle fünf Minuten von einem Wächter angesprochen. Vergangene Woche wurden dem 23-Jährigen wegen angeblicher Suizidgefahr auch die Kleidung bis auf die Unterwäsche und seine Brille abgenommen.
«Wir sind besorgt, dass die Bedingungen unnötig hart sind und auf unmenschliche Behandlung durch die US-Regierung hinauslaufen», so Lee. «Manning ist bisher keines Vergehens für schuldig befunden worden, aber die Militärbehörden scheinen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um ihn zu bestrafen, solange er in Haft ist. Das untergräbt die Unschuldsvermutung, zu der sich die USA bekannt haben.»