Am 9. März 2011 unterzeichnete der Gouverneur Pat Quinn ein Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe in Illinois, das der Senat des Bundesstaates im Januar beschlossen hatte. Damit wurde Illinois zum 16. Bundesstaat in den USA ohne Todesstrafe. Gleichzeitig wandelte der Gouverneur die Todesstrafe von 15 Gefangenen im Todestrakt in lebenslange Haft um.
«Die historische Entscheidung in Illinois ist das jüngste Anzeichen dafür, dass sich die USA langsam aber sicher von dieser grausamen und unmenschlichen Bestrafung abwenden», kommentiert ein Sprecher von Amnesty International das neue Gesetz.
Fehlerhaftes System
Der Gouverneur Quinn, der kein bekannter Gegner der Todesstrafe war, erklärte: «Wir können uns der Geschichte nicht entziehen. Es ist die richtige und gerechte Entscheidung, die Todesstrafe abzuschaffen.» Die Erfahrung habe gezeigt, dass es unmöglich sei, ein perfektes Justiz-System zu organisieren, in welchem Diskriminierung und Fehlurteile ausgeschlossen seien. «Mit unserem defekten System können wir nicht garantieren, dass Gerechtigkeit in jedem Fall erreicht wird. Deshalb habe ich entschieden, dass es die einzig richtige Entscheidung ist, die Todesstrafe abzuschaffen.»
Der Gouverneur hatte sich für die Entscheidung lange Zeit genommen. Er erklärte, er habe «keine glaubwürdigen Beweise gefunden, dass die Todesstrafe einen abschreckende Wirkung gegen Gewaltverbrechen wie Mord habe. Die enormen Gelder, welche vom Staat für die Aufrechterhaltung der Todesstrafe-Justiz ausgegeben werden, sollten besser für Prävention und für die Unterstützung der Opfer-Familien zur Verfügung gestellt werden.»