Mit der Unterzeichnung eines neuen Gesetzes durch den Gouverneur Martin O’Malley am 2. Mai 2013 ist die letzte Entscheidung zur Abschaffung der Todesstrafe in Maryland gefallen. Das Parlament hatte diesen Schritt bereits im März befürwortet.
«Mehr als ein Drittel der US-Bundesstaaten haben die Todesstrafe nun abgeschafft», begrüsst Brian Evens von Amnesty International in den USA. «Wir fordern die restlichen 32 Staaten und den Kongress auf, diesem Trend zu folgen.»
Todesurteile nicht in Haft umgewandelt
Zugleich fordert Amnesty den Gouverneur O’Malley auf, die Todesstrafe der fünf Männer im Todestrakt von Maryland in Haftstrafen umzuwandeln. Nachdem Maryland die Todesstrafe abgeschafft hat, wäre es besonders grausam, diese Männer dennoch hinzurichten.
Im Januar 2013 hatte Gouverneur O’Malley erklärt, die Todesstrafe müsse abgeschafft werden, weil sie «keine gewalttätigen Verbrechen und Morde verhindert». Damit stimmt er mit Amnesty überein: Es gibt keine Beweise, dass die Todesstrafe besser zur Abschreckung gegen Verbrechen wirkt als Haftstrafen.
Trend zur Abschaffung auch in den USA
In nur wenigen Jahren haben fünf Bundestaaten die Todesstrafe abgeschafft: New Jersey (2007), New Mexiko (2009), Illinois (2011), Connecticut (2012) und nun Maryland.
Demgegenüber stehen sieben Bundesstaaten – Texas, Oklahoma, Virgina, Missouri, Ohio, Alabama und Florida –, die für fast Dreiviertel der 1000 Hinrichtungen in den USA seit 1994 verantwortlich sind.