«Im 21. Jahrhundert haben die meisten Länder die Todesstrafe abgeschafft. Amnesty International ist der Überzeugung, dass die Todesstrafe niemals und unter keinen Umständen gerechtfertigt ist. Selbst den Befürwortern der Todesstrafe müsste jedoch klar sein, dass die Hinrichtung eines psychisch schwer kranken Menschen ein skandalöses Unrecht ist», sagt Patrick Walder von Amnesty International Schweiz.
Scott Panetti ist 56 Jahre alt und seit Jahrzehnten psychisch schwer krank. Die Krankheit (u.a. Schizophrenie) des Navy-Veterans ist hinreichend dokumentiert, er wurde deswegen mehrfach stationär behandelt. Sie führte dazu, dass Panetti 1992 einen Doppelmord beging. Im folgenden Prozess verteidigte er sich – als Cowboy verkleidet – selbst und trug mit seiner bizarren Vorstellung dazu bei, dass die Geschworenen ihn zum Tode veurteilten.
«Panetti gehört in eine psychiatrische Klinik und nicht in den Todestrakt. Solange die Giftspritze noch nicht verabreicht ist, kann die Todesstrafe in eine lebenslange Haft umgewandelt werden», so Walder weiter. «Die Hinrichtung von Panetti wäre ein weiterer blutiger Meilenstein in der traurigen Geschichte von Hinrichtungen in den USA.»
Scott Panetti sitzt seit über 20 Jahren in der Todeszelle. Die Exekution war bereits einmal für 2007 anberaumt worden. Damals hob hob das höchste Gericht der USA, der Supreme Court, das Urteil vorläufig auf. Auch jetzt haben die Anwälte der Familie haben einen Antrag gestellt, um eine Begnadigung und eine Umwandlung der Strafe in lebenslängliche Haft zu erwirken.