Jack Jones war zum Tode verurteilt worden trotz der Tatsache, dass die Geschworenen nicht über seine schwere psychische Krankheit unterrichtet waren. Im Fall von Marcel Williams war der Jury dessen Kindheitsgeschichte von Missbrauch und schwerer Traumatisierung unbekannt.
Wenige Tage zuvor war am 21. April bereits Ledell Lee durch die Giftspritze hingerichtet worden. In letzten Gesuchen hatten seine Anwälte um DNA-Tests gebeten, die allenfalls seine Unschuld hätten beweisen können. Doch diese Gesuche wurden abgelehnt.
«Arkansas setzt seine schändliche, rückwärtsgerichtete Praxis fort, die dem herrschenden Trend zur Abschaffung der Todesstrafe entgegenläuft. Die Hinrichtungen von Jack Jones und Marcel Williams sind ein weiteres abscheuliches Beispiel dafür, wie die Todesstrafe für Menschen mit schweren geistigen Beeinträchtigungen und Traumatisierungen angewendet wird. Dieses Fliessband des Todes muss sofort gestoppt, bereits verhängte Todesurteile müssen ausgesetzt und die Todesstrafe ein für alle Mal abgeschafft werden», sagte Robyn Shepherd von Amnesty International USA.
Der Anfang April 2017 veröffentlichte Todesstrafen-Report 2016 von Amnesty International hatte aufgezeigt, dass die Vereinigten Staaten 2016 zum ersten Mal seit 1991 nicht mehr zu den fünf Ländern gehören, die am meisten Menschen hinrichten. Die Zahl der Hinrichtungen in den USA erreichte 2016 mit zwanzig Vollstreckungen das tiefste Niveau seit 1991. Seit 2009 gab es Jahr für Jahr weniger Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten – mit Ausnahme von 2012, als die Zahl gleich hoch blieb wie im Vorjahr.